Documenta Archiv Logo

___

Die Grün­dung des docu­men­ta archivs geht auf Arnold Bode zurück.
Der Erfin­der der docu­men­ta woll­te die Kunst­schau zu Beginn der 60er Jah­re mit einer Insti­tu­ti­on an der Sei­te fort­set­zen, die für die Macher:innen wis­sen­schaft­li­ches Rück­grat und Gedächt­nis ver­gan­ge­ner Aus­stel­lun­gen zugleich sein sollte.

Arnold Bode bei der Eröff­nung der docu­men­ta 2, 1959 © docu­men­ta archiv, Foto Klaus Meier-Ude.

Im Jahr 1961 nahm das docu­men­ta archiv sei­ne Arbeit auf. Seit­her wach­sen die mul­ti­me­dia­len Bestän­de die­ses viel­sei­ti­gen Wis­sens­spei­chers mit jeder wei­te­ren Aus­ga­be der docu­men­ta ste­tig an. Als eines der wich­tigs­ten Archi­ve zur Gegen­warts­kunst über­nimmt es heu­te die Pro­duk­ti­on, Doku­men­ta­ti­on, Archi­vie­rung und wis­sen­schaft­li­che Bear­bei­tung von Text‑, Bild- und mul­ti­me­dia­len Quel­len rund um die Kas­se­ler Groß­aus­stel­lung und ist auch sonst eng mit den künst­le­risch-kura­to­ri­schen und tech­ni­schen Teams der docu­men­ta und des Muse­um Fri­de­ri­cia­num verzahnt.

© docu­men­ta archiv / Ani­ta Back

Als Mit­glied im Arbeits­kreis selbst­stän­di­ger Kul­tur-Insti­tu­te e.V. (AsKI) ist das docu­men­ta archiv zu einer akti­ven und leben­di­gen Wis­sen­schafts- und Kul­tur­ein­rich­tung her­an­ge­wach­sen, das mit sei­nem Aus­stel­lungs- und Ver­an­stal­tungs­pro­gramm – auch zwi­schen den docu­men­ta Jah­ren – in die Stadt­ge­sell­schaft hin­ein­wirkt. Das docu­men­ta archiv lädt zu künst­le­ri­schen Inter­ven­tio­nen ent­lang eige­ner Objek­te ein, ist ein Ort inter­dis­zi­pli­nä­rer docu­men­ta-For­schung für Stu­die­ren­de, Fel­lows und Gastwissenschaftler:innen aus aller Welt und initi­iert selbst For­schungs- und Aus­stel­lungs­pro­jek­te, viel­fach mit natio­na­len und inter­na­tio­na­len Part­nern. Die Schwer­punk­te lie­gen auf mate­ri­al­ba­sier­ten Fra­gen zur Gegen­warts­kunst, zu Foto‑, Film- und Video oder zur Aus­stel­lungs­pra­xis, auf den digi­ta­len Geis­tes­wis­sen­schaf­ten oder der Doku­men­ta­ti­on zeit­ge­nös­si­scher Kunst.

© docu­men­ta archiv / Anja Koehne

Den Kern des docu­men­ta archivs bil­den die ori­gi­nä­ren docu­men­ta Unter­la­gen, die wäh­rend der Aus­stel­lungs­vor­be­rei­tung und der lau­fen­den docu­men­ta durch die jewei­li­gen kura­to­ri­schen und künst­le­ri­schen Teams ent­ste­hen. Dazu zäh­len ana­lo­ge und digi­ta­le Schrift­stü­cke, Emails, Chat­rooms oder klas­si­sche Kor­re­spon­den­zen, Skiz­zen, Kon­zep­te, Ein­la­dun­gen, Fly­er, Pres­se­un­ter­la­gen, Web­sites, Foto- und Video­do­ku­men­ta­tio­nen, Kunst­ob­jek­te und vie­les mehr. Dar­über hin­aus besitzt das Archiv eine rie­si­ge Medi­en­samm­lung mit rund 40.000 ana­lo­gen, 45.000 digi­ta­len Bil­dern, 5000 Vide­os und 650 Audio-Auf­nah­men zu Wer­ken und Pro­jek­ten der betei­lig­ten Künstler:innen. Hin­zu kommt ein umfas­sen­des Pres­se­ar­chiv: Etwa 45.000 Pres­se­map­pen und 660 Akten­ord­ner zu ein­zel­nen Künst­lern sowie etwa 250.000 sys­te­ma­tisch gesam­mel­te Zei­tungs­aus­schnit­te und 150.000 Ein­la­dungs­kar­ten und Falt­blät­ter spie­geln die Geschich­te der documenta.

© docu­men­ta archiv / Anja Koehne

© docu­men­ta archiv / Anja Koehne

Außer­dem beher­bergt das docu­men­ta archiv eine der größ­ten Spe­zi­al­bi­blio­the­ken für moder­ne Kunst in Deutsch­land. Die Kunst­bi­blio­thek umfasst etwa 120.000 Bän­de, davon allein 71.000 Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ge. Einen beson­de­ren Stel­len­wert neh­men die soge­nann­ten Eph­emera ein: Bro­schü­ren, Falt­blät­ter, Pri­vat­dru­cke, aka­de­mi­sche Schrif­ten und ande­re Publikationen.

© docu­men­ta archiv / Foto: Anja Köh­ne, Lese­saal mit 12 Arbeitsplätzen

Neben dem Sam­meln und Archi­vie­ren erwei­tert das docu­men­ta archiv sei­ne Bestän­de durch die Über­nah­me bedeu­ten­der Vor- und Nach­läs­se von documenta-Künstler:innen, Kurator:innen und zen­tra­len Akteur:innen der Kunst- und Aus­stel­lungs­ge­schich­te. Herz­stü­cke sind der Nach­lass Arnold Bodes, der neben der Kor­re­spon­denz des docu­men­ta Grün­ders auch zahl­rei­che sei­ner Gemäl­de, Zeich­nun­gen und Design­ob­jek­te ent­hält, oder des Künst­lers und Hoch­schul­leh­rers Har­ry Kra­mer: kine­ti­sche Plas­ti­ken, Model­le, Skiz­zen und zahl­rei­che Schrif­ten. Kürz­lich kam der umfang­rei­che Vor­lass des Theo­re­ti­kers und Künst­lers Bazon Brock dazu.
-> Sie­he hier­zu: www.welt-kunst-kassel.de/bazon-brock-vorlass-documenta-archiv/

Im Okto­ber 2020 star­te­te das docu­men­ta archiv die groß ange­leg­te Auf­ar­bei­tung sei­ner Bestän­de. Eine auf zehn Jah­re ange­leg­te „Erschlie­ßungs­of­fen­si­ve“ zielt dar­auf ab, die viel­ge­stal­ti­gen Mate­ria­li­en nach wis­sen­schaft­li­chen Stan­dards in einer zeit­ge­mä­ßen für alle offe­nen Daten­bank zu prä­sen­tie­ren. Das Land Hes­sen und die Stadt Kas­sel för­dern das Pro­jekt bis 2030 mit ins­ge­samt 5,4 Mio. Euro. Zen­tra­le Fotografen:innen-Sammlungen, bei­spiels­wei­se von Gün­ther Becker, Bar­ba­ra Klemm oder Die­ter Schwerdt­le sind inzwi­schen kon­ser­va­to­risch ver­sorgt und digi­tal erfasst.

Dr. Bir­git­ta Coers, © Foto: Foto­fa­brik Stuttgart

Documenta Archiv Logo

Unte­re Karls­str. 4 | 34117 Kas­sel
Fon: +49 561 70 72 73 100 | E‑Mail: archiv@documenta.de
www.documenta-archiv.de

Diens­tag – Frei­tag 
9.00 – 16.00 Uhr

nur mit Ter­min via lesesaal@documenta.de