Die defekte Hülle des ersten öffentlich zugänglichen Museums des europäischen Kontinents, in der nun nichts mehr festgelegt und daher wieder alles möglich ist, bietet das zeitgemäße Ambiente für eine umfassende Retrospektive der künstlerischen Moderne. Mit ihrem Zwang zur Improvisation eignet sich die notdürftig reparierte Museumsruine zur symbolischen Verdeutlichung der Unbehaustheit von Mensch und Kunst im Nachkriegsdeutschland. Hier sind alle materiellen und atmosphärischen Voraussetzungen gegeben, um eine Erfolgsgeschichte in Gang zu setzen, die sich von der Idee zur Institution, von der lokalen zur globalen Bedeutung, von der Notlösung zum Mythos der Kunstvermittlung des 20. und 21. Jahrhunderts entwickeln sollte.