Wissenschaftsministerin Dorn zum documenta-Institut:
Ziel ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut
Dorn hob besonders die Profilschwerpunkte Umwelt und Materialforschung, aber auch zahlreiche weitere Stärken der jüngsten Universität Hessens hervor. „Gehen Sie weiter stringent ihren Weg!“, ermunterte die Ministerin am Freitagabend die Hochschule.
Die neue Präsidentin der Universität Prof. Dr. Ute Clement, die ihr Amt am 1. Oktober angetreten hatte, skizziert beim Festakt ihre Vorstellung der Zukunft der Universität. Den Festvortrag mit dem Titel „Die Bildungsexpansion und die Folgen für Universitäten“ hielt Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Erstmals wurde der Jubiläumssong des Instituts für Musik live präsentiert:
https://univideo.uni-kassel.de/video/Unser-Jubilaeums-Song/1b54cb5af0088ae3646b5c71b135247e
Die Universität Kassel hatte am 26. Oktober 1971 ihren Lehrbetrieb aufgenommen, seinerzeit noch als Gesamthochschule in einer Zeit der Bildungsreformen. Damals neuartige Ansätze wie interdisziplinäre Forschung und gestufte Studienabschlüsse sind inzwischen europaweit Standard.
Heute setzt die Universität Kassel auf eine praxisnahe Lehre, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde, auf eine besondere Förderung des Wissenstransfers in die Region und auf gesellschaftsrelevante Forschung: So baut sie ihr Nachhaltigkeits-Profil derzeit mit einem bundesweit einmaligen Zentrum aus, in dem bis zu 17 Professuren entlang der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen forschen. Möglich wird dies unter anderem durch ein Programm des Landes Hessen.
In enger Kooperation mit dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der documenta und Museum Fridericianum gGmbH arbeitet die Universität Kassel mit der Kunsthochschule zudem am Aufbau des documenta-Instituts mit. Ziel ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut zur Erforschung dieser weltweit bedeutendsten Schau moderner Kunst und ihrer Wirkung.
Weitere Professuren werden die Betreuungsrelation zwischen Studierenden und Professuren verbessern. Insgesamt sind für die nahe Zukunft knapp 50 zusätzliche Professuren geplant.„Unsere Universität entfaltet Wirkung, das ist unser Anspruch“, bekräftigte Ute Clement. „Das gilt für die Nachhaltigkeitsforschung. Das gilt für die Forschung zu neuartigen Materialien, die bei uns besonderes Potenzial hat, und für die Forschung insgesamt.“ Es gelte für die Hochschule als Impulsgeber der Region, ganz besonders aber für die Rolle der Universität als Gestalterin von Optionen, Lebenschancen und Möglichkeiten, so Ute Clement: „Es reicht nicht, die Türen zur Universität einfach zu öffnen. Die Hochschule muss sich auf unterschiedliche Voraussetzungen ihrer Studierenden einstellen, sie muss Perspektiven über die Abschlüsse hinaus aufzeigen und sie muss zur kritischen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Zukunft befähigen. Heute bilden Hochschulen nicht nur die intellektuelle Elite, sondern einen erheblichen Anteil der Erwerbstätigen. Was diese Menschen können, prägt unsere Welt.“
Das Festprogramm, mit dem die Universität Kassel ihr Jubiläum begeht, richtet sich in großem Maße an die Öffentlichkeit. So verdeutlicht eine Ausstellung im Kasseler Stadtmuseum noch bis zum 9. Januar die Ausstrahlung der Hochschule. Mit der App „Treffen wir uns?“ öffnet die Hochschule Türen und bietet Einblicke in Labore, Werkstätten, Ateliers und vieles mehr. Sogenannte Brown Bag Lectures bereiten interessante Forschungsthemen anschaulich auf. Eine digitale Ausstellung „50 Jahre in 50 Dokumenten“ erzählt ab dem 22. November die Entwicklung der Hochschule. Im kommenden Jahr betrachtet eine Ringvorlesung die Entwicklung der Universität Kassel in einer sich verändernden Hochschullandschaft, und ein großes Campusfest im Sommer schließt das Jubiläumsjahr ab.
[Pressestelle der Universität Kassel]
Bild: Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn im Hörsaal 1 der Universität Kassel. Foto: Uni Kassel.