In der informativen Einführung lag der Fokus natürlich auf der Tapetensammlung und damit auch auf ein sich ankündigendes Jubiläum: 100 Jahre Deutsches Tapetenmuseum 2023. Der Verein Deutsches Tapetenmuseum, der 1920 zum Aufbau des Museums gegründet wurde, setzte sich Anfangs aus Tapetenfabrikanten und ‑händlern zusammen. Sie beteiligten sich an der Idee und unterstützten das Museum durch die Schenkung eigener Sammlungen sowie kostbarer Exponate. Im Laufe der Jahre kamen so über 23.000 seltene Objekte aus 500 Jahren Tapetengeschichte zusammen. Ein Schatz, aus dem nun auch diese Ausstellung gespeist werden konnte.
Erst zum Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich die Tapete vom Luxusgut zum Alltagsgegenstand, der in den meisten bürgerlichen Haushalten Einzug hielt. In den 70er Jahren kam mit der Betonung auf Individualität die Lust auf aufwändigere Tapeten: Schrille Muster und psychedelische Motive waren gefragt. Die Deutsche Tapeten-Gemeinschaft warb deshalb am Anfang der 70er Jahre mit grellen und witzigen Anzeigen.