Die 32 Ausstellungsorte
der documenta fifteen im Überblick:
Mitte
- C&A Fassade, Obere Königsstraße 35, 34117 Kassel
- documenta Halle, Du-Ry-Straße 1, 34117 Kassel
- Frankfurter Straße/Fünffensterstraße (Unterführung), 34117 Kassel
- Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
- Friedrichsplatz, 34117 Kassel
- Gloria-Kino, Friedrich-Ebert-Straße 3, 34117 Kassel
- Grimmwelt Kassel, Weinbergstraße 21, 34117 Kassel
- Hessisches Landesmuseum, Brüder-Grimm-Platz 5, 34117 Kassel
- Hotel Hessenland, Obere Königsstraße 22, 34117 Kassel
- KAZimKuba, Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel
- Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstraße 25–27, 34117 Kassel
- Naturkundemuseum im Ottoneum, Steinweg 2, 34117 Kassel
- Rainer-Dierichs-Platz, 34117 Kassel
- ruruHaus, Obere Königsstraße 43, 34117 Kassel
- Stadtmuseum Kassel, Ständeplatz 16, 34117 Kassel
- WH22, Werner-Hilpert-Straße 22, 34117 Kassel
Fulda
- Bootsverleih Ahoi, Blücherstraße 20/22, 34123 Kassel
- Gewächshaus (Karlsaue), Auedamm 18, 34121 Kassel
- Hafenstraße 76, 34125 Kassel
- Hiroshima-Ufer (Karlsaue), Am Auedamm, 34121 Kassel
- Karlswiese (Karlsaue), An der Karlsaue, 34121 Kassel
- Komposthaufen (Karlsaue), Koordinaten: 51.298472, 9.493083, 34121 Kassel
- Rondell, Johann-Heugel-Weg, 34117 Kassel
- Walter-Lübcke-Brücke, 34117 Kassel
Bettenhausen
- Hallenbad Ost, Leipziger Straße 99, 34123 Kassel
- Hübner-Areal, Agathofstraße 15, 34123 Kassel
- Sandershaus / Haferkakaofabrik, Sandershäuser Str. 79, 34123 Kassel
- St. Kunigundis, Leipziger Str. 145, 34123 Kassel
- Platz der Deutschen Einheit (Unterführung), 34125 Kassel
Nordstadt
- Nordstadtpark, 34127 Kassel
- ook_visitorZentrum, Weserstraße 26, 34125 Kassel
- Trafohaus, Lutherstraße 2, 34117 Kassel
Mit Ausstellungsorten Hallenbad-Ost und Hübner-Areal erstmals besonderer Fokus einer documenta auf dem Kasseler Osten
Im Rahmen der documenta fifteen rückt der industriell geprägte Kasseler Osten erstmals verstärkt in den Blick einer documenta: In dem von weitläufigen Werks- und Gewerbeflächen bestimmten Stadtteil Bettenhausen befindet sich mit dem Areal der HÜBNER GmbH & Co KG und dem nahegelegenen Hallenbad Ost ein großer Ausstellungskomplex der documenta fifteen. Von der Innenstadt mit dem ruruHaus als Ausgangspunkt und Wohnzimmer der documenta fifteen sowie Fridericianum, documenta Halle, Naturkundemuseum im Ottoneum, GRIMMWELT und Museum für Sepulkralkultur erstreckt sich die documenta fifteen über die Fulda hinweg in Richtung Osten.
„Wir wollen Räume schaffen, die die Beziehungen zwischen Stadtzentrum und Peripherie
neu definieren. Es geht darum, Stadterfahrung zu dezentralisieren und die unterschiedlichen urbanen Räume – wie das Nebeneinander von Industrie- und Wohngebieten – und die verschiedenen hier lebenden Menschen miteinander zu verbinden. Dafür zieht die documenta fifteen in Teile des HÜBNER-Areals und in das Hallenbad Ost sowie auch an weitere Orte in Kassels Osten und in andere Stadtteile außerhalb des Kasseler Zentrums. Wir arbeiten mit vielen Künstler*innen und Kollektiven zusammen, die sich in ihrer Praxis außerhalb von Kunst- und Kulturräumen bewegen. Sich in Gesprächen mit den Menschen, ihren Erinnerungen sowie der Geschichte und den Geschichten der jeweiligen lokalen Kontexte auseinanderzusetzen, ist dabei wesentlich – auch für die kommende documenta“, so ruangrupa, die Künstlerische Leitung der documenta fifteen.
Hübner Areal
documenta fifteen: HÜBNER-Areal, Außenansicht, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
documenta fifteen: Hallenbad Ost, Innenansicht, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
Das ab Anfang der 1970er Jahre errichtete HÜBNER-Areal umfasst auf 20.000 m² weitläufige Lager‑, Produktions- und Außenflächen des Bahntechnik-Herstellers HÜBNER. Nach fast 50 Jahren verlässt HÜBNER den bisherigen Stammsitz, der künftig in einen Mobilitätsstandort der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) überführt wird. HÜBNER übergibt Teile des Areals ab September dieses Jahres an die documenta fifteen und stellt ihr für die Laufzeit auf rund 7.500 m² einen Großteil der Produktionshallen und der zugehörigen Außenflächen zur Verfügung.
Der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der KVG sowie der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, zeigt sich erfreut über die Zukunftsaussichten: „Hier in Bettenhausen kann man sehen, wie Kasseler Institutionen zum Wohle der Stadt erfolgreich zusammenarbeiten, um einen entscheidenden Impuls für die weitere Entwicklung eines ganzen Quartiers zu geben.“ Mit der documenta werde Bettenhausen ein Herzstück der weltweit bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst, was dem Stadtteil und dem Kasseler Osten insgesamt große Aufmerksamkeit verleihe.
Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, spricht von einem Glücksfall für die documenta: „Mit diesem Standort kann die documenta fifteen ihre Vision eines Brückenschlages über die Fulda in den Osten der Stadt verwirklichen. Die Hallen sind faszinierende Zeitzeugen dieses Stadtteils, der mit seinen vielen Facetten der Stadtentwicklung – von Fachwerk bis Industrie – wie ein offenes Geschichtsbuch wirkt.“
Die in den Hallen abzulesenden Spuren der industriellen Produktion sollen im Zuge der Nutzung durch die documenta nicht geglättet werden, so die Künstlerische Leitung ruangrupa: „Im Gegenteil: Sie sollen sichtbar sein und mit den Arbeiten in Bezug treten, die hier im Sommer 2022 zur documenta fifteen zu sehen sein werden.“
Ingolf Cedra, Geschäftsführer der HÜBNER GmbH & Co KG, erklärt: „Schon seit vielen Jahren unterstützen wir die documenta. Dass wir neben dem ruruHaus und den traditionellen Standorten Fridericianum und documenta Halle nun gleich den größten Standort der kommenden documenta fifteen zur Nutzung überlassen, freut uns sehr – auch für den Stadtteil Bettenhausen selbst.“
[Quelle: Pressemitteilung documenta fifteen]
Hallenbad Ost
documenta fifteen: Hallenbad Ost, Außenansicht, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
documenta fifteen: Hallenbad Ost, Innenansicht, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
Zusätzlich zum HÜBNER-Areal wird das Hallenbad Ost als ein weiterer Standort die Verankerung der documenta fifteen im Osten der Stadt stärken. Das 1929 im Bauhaus-Stil errichtete denkmalgeschützte Schwimmbad wurde 2009 geschlossen und steht seitdem leer. 2018 erwarben die Kasseler Architekten Marc Köhler, Keivan Karampour und Thomas Meyer (KM Architekten) den Bau mit dem Ziel seiner Aktivierung. Der documenta fifteen stehen 2022 fast 600 m² Fläche zur Verfügung.
Die KM Architekten freuen sich über das Interesse an dem Stadtteil: „In Kassels Osten gibt es interessante Orte, die viele Menschen hier gar nicht erwarten oder nicht mehr im Blick haben. Man fühlt sich geradezu als Pionier, wenn diese Gegenden und Viertel wiederentdeckt und neu gedacht werden. Die documenta wirkt dabei wie eine Lupe, die hilft, die Qualitäten ‚vergessener Orte‘ wiederzusehen.“
Dr. Sabine Schormann betont: „Durch die Großzügigkeit der KM-Architekten kann die documenta fifteen sich auf einen weiteren hochattraktiven Standort in Kassel freuen. Der Klinkerbau ergänzt die HÜBNER-Hallen perfekt. Beide Orte werden den Osten Kassels zu einem lebendigen Schwerpunkt der documenta fifteen machen.“
Die beiden Ausstellungsorte sind großzügig geschnitten, sodass auch bei möglicherweise anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie Abstandsregelungen ermöglicht, klare Laufwege realisiert und Besucher*innenströme gelenkt werden können.
[Quelle: Pressemitteilung documenta fifteen]
Weiterer Standort WH22
(Werner-Hilpert-Straße 22)
documenta fifteen: Werner-Hilpert-Straße 22, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
documenta fifteen: Werner-Hilpert-Straße 22, Kassel, 2021,
Foto: Nicolas Wefers
Die WH22 ist wie auch das Hallenbad Ost, das HÜBNER-Areal und das ruruHaus im ehemaligen Sportkaufhaus ein weiterer Ort in Kassel, der erstmals im Rahmen einer documenta genutzt wird und mit den sichtbar belassenen Spuren seiner bisherigen Geschichte zurück in den Fokus der Stadtwahrnehmung gebracht werden soll.
Im 19. Jahrhundert ursprünglich als Firmensitz der Weinhandlung Gundelach erbaut, war die WH22 lange eine feste Größe im Kasseler Subkultur- und Nachtleben. Auf 2.500 m² Innen- und Außenfläche beherbergte sie auf fünf Etagen über Kassels Grenzen hinaus bekannte Clubs und Bars wie das A.R.M., die große und kleine Weinkirche, die Wiese und die Lolita Bar. 2018 mussten die meisten Einrichtungen der WH22 aufgrund einer umbaubedingten finanziellen Schieflage schließen. Lediglich die Lolita Bar und der zugehörige Biergarten konnten den Betrieb, wenn auch durch die Pandemie eingeschränkt, aufrechterhalten. Das Areal wurde 2018 von der Mietstück GmbH mit dem Ziel erworben, die begonnenen Umbauten fertigzustellen, die WH22 als Kulturstandort zu erhalten und anderen Immobilienhandelnden mit zweckentfremdenden Nutzungsinteressen zuvorzukommen.
Das Team der documenta fifteen würde sich sehr freuen, wenn sein Engagement dazu beitragen könnte, die WH22 auch langfristig als Ort für diverses künstlerisches Schaffen zugänglich zu machen und zu aktivieren.
[Quelle: Pressemitteilung documenta fifteen]
Fuldaufer
Foto: © Jörg Conrad/instagram.com/kassel_impressionen
Ein weiterer neuer Standort der documenta fifteen wird das Fuldaufer sein, als Begegnungsstätte für Kunst und Kunstveranstaltungen. Unter anderem das frühere Bootshaus Kissler, das einst im Ahoi-Grundstück beheimatet war, soll für diverse Aktivitäten der documenta genutzt werden. Das Gelände ist zugänglich über die Blücherstraße. Außerdem ist eine Renaissance des städtischen Flussbads an der Fulda geplant. 1923 eingeweiht, hatte Kassel als erste Stadt in Deutschland eine derart große Flussbadeanstalt am Standort des heutigen Auebads.
Weiteres ist noch nicht bekannt.
[Gerrit Bräutigam | Redaktion]