Kassel ist wieder Kunstmetropole!

Tauba Auerbach

stellt erstmals in Deutschland aus

Fridericianum Logo

15. Juli 2023 – 14. Janu­ar 2024

Ein­zig­ar­tig und inspirierend

War­um Tauba Auer­bachs Aus­stel­lung im Kas­se­ler Fri­de­ri­cia­num ein abso­lu­tes Must-See ist.

Im Fri­de­ri­cia­num wird mit den bei­den Pro­jek­ten, der Aus­stel­lung TIDE und der DIAGONAL PRESS LIBRARY, erst­mals eine Ein­zel­aus­stel­lung von Tauba Auer­bach in Deutsch­land und eine gro­ße Pre­mie­re der Gegen­wart­kunst prä­sen­tiert. Eine der umfang­reichs­ten Aus­stel­lun­gen, die im Fri­de­ri­cia­num je prä­sen­tiert wur­de, mit ca. 250 Wer­ken, von denen eini­ge spe­zi­ell für Kas­sel kre­iert wur­den und einen umfas­sen­den Ein­blick in die Gedan­ken, Fra­ge­stel­lun­gen, Ziel­set­zun­gen und die dar­aus resul­tie­ren­de künst­le­ri­sche Pra­xis der Künst­le­rin ermöglichen.

Die Som­mer­aus­stel­lung baut ein Netz von Ver­bin­dun­gen über Medi­en hin­weg auf, ver­eint die jüngs­ten Kunst­wer­ke der in New York leben­den Künst­le­rin und ist somit eine ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­heit, Auer­bachs künst­le­ri­sche Posi­tio­nen aus­führ­lich zu erle­ben, zu erkun­den und zu verstehen.

Wer­ke von Tauba Auer­bach sind Teil vie­ler inter­na­tio­na­ler Kunst­samm­lun­gen, dar­un­ter des MoMA New York, des Whit­ney Muse­um und des SFMo­MA in San Fran­cis­co. Ihr Name erscheint ganz oben auf der Künst­ler­lis­te auf der Web­site der New Yor­ker Gale­rie von Pau­la Cooper.

Sie war schon in Kas­sel, zum Bei­spiel bei der Prä­sen­ta­ti­on der MIMIKRI Inter­ven­ti­on von Kers­tin Brätsch, eine gute Freun­din von Auer­bach, und bei der Cuoghi Aus­stel­lung, aber die Aus­stel­lung im Fri­de­ri­cia­num ist ihre ers­te in Deutschland.

Tauba Auer­bach: TIDE
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Im Fri­de­ri­cia­num wer­den in der Aus­stel­lung TIDE (= Gezei­ten) im Ober­ge­schoß, kura­tiert von Lui­se von Nob­be, neue Gemäl­de und Skulp­tu­ren aus den letz­ten andert­halb Jah­ren, also sehr neue Posi­tio­nen, vor­ge­stellt. Für Tauba Auer­bach war dies ein Anlass, Ihr brei­tes Spek­trum an The­men und Tech­ni­ken zu prä­sen­tie­ren. Außer­dem möch­te die Künst­le­rin auch Brü­cken schla­gen und auch Bezug zur docu­men­ta Geschich­te neh­men, unter ande­ren zum Bei­spiel mit ihren Papier­ar­bei­ten, die an Han­ne Dar­bo­ven erin­nern, der 2002 die Rotun­de wäh­rend der docu­men­ta 11 von Okwui Enwe­zor gewid­met war. Die Aus­ein­an­der­set­zung mit der docu­men­ta ist also auch eine wich­ti­ger Bestand­teil der Aus­stel­lung. Wei­te­re Brü­cken ent­ste­hen aber auch zu Eva Hes­se (docu­men­ta 5 und 6), den Glas­ob­jek­ten oder Farb­pro­ben von Sig­mar Pol­ke (docu­men­ta 5, 6, 7) oder Char­lot­te Pose­nen­ske (docu­men­ta 12) mit der Tauba Auer­bach bei der Aus­stel­lung „Recipro­cal Score“ in Rom aus­ge­stellt hat. Es gibt ganz vie­le Par­al­le­len zu his­to­ri­schen Grö­ßen der Kunst­ge­schich­te, die wir in Kas­sel natür­lich gut ken­nen. Es wer­den auch beson­de­re Ter­mi­ne in Rah­men der Aus­stel­lung spe­zi­ell zu den Ver­bin­dun­gen zu his­to­ri­schen Posi­tio­nen der docu­men­ta Geschich­te, im Fri­de­ri­cia­num ange­bo­ten, auch in Zusam­men­ar­beit mit der docu­men­ta Archiv oder dem docu­men­ta Institut.

Tauba Auer­bach: TIDE
Mit Wer­ken aus den Seri­en / With works from the series:
Foam, 2023 und / and Org, 2022–23
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Tauba Auer­bachs Wer­ke sind ins­ge­samt ästhe­tisch und kon­zep­tio­nell fas­zi­nie­rend und spie­geln das uner­schöpf­li­che Poten­zi­al ihrer krea­ti­ven, form­ver­än­dern­den Ener­gie wider.

Die ame­ri­ka­ni­sche Künst­le­rin ist näm­lich in zahl­rei­chen künst­le­ri­schen Dis­zi­pli­nen tätig, zu denen unter ande­rem Male­rei, Foto­gra­fie, Skulp­tur, Künst­ler­bü­cher, Typo­gra­fie, Film, Bild­haue­rei und Webe­rei zäh­len. Die Wer­ke im Fri­de­ri­cia­num zei­gen vie­le Kunst­tech­ni­ken, dabei wur­de aber nie ein Pin­sel ver­wen­det. Ihr Schaf­fen bewegt sich in einem Span­nungs­feld zwi­schen Kon­zept­kunst, Abs­trak­ti­on und Gra­fik und behan­delt The­men wie das Wesen von Zeit, Far­be, Spra­che, Logik und Raum. Dabei erwei­tert sie die kon­ven­tio­nel­len Erfah­run­gen von Räum­lich­keit und Dimen­sio­na­li­tät auf beein­dru­cken­de Art und Wei­se. Ihre Wer­ke, sei­en es bril­lan­te Gemäl­de oder Wer­ke mit mathe­ma­ti­schem Flair, sind ver­spielt und zugleich tief­grün­dig kon­zep­tio­nell, denn irgend­wie scheint sie mehr von der Mathe­ma­tik als von der Kunst­ge­schich­te beeinflusst.

Eine sehr span­nen­de Posi­ti­on also, ganz anders als die von der Rober­to Cuoghi Aus­stel­lung, die auf­wüh­lend, auf­re­gend war: Tauba Auer­bach ist dage­gen still, medi­ta­tiv, redu­ziert sowie auch bunt und fröhlich.

Tauba Auer­bach: TIDE
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Tauba Auer­bach wur­de 1981 in San Fran­cis­co gebo­ren und wuchs dort auf. Den deutsch-klin­gen­den Namen ver­dankt sie ihrer Mut­ter, die deut­schen Wur­zel hat. Spä­ter, wäh­rend ihres Kunst­stu­di­ums an der Stan­ford Uni­ver­si­ty, ver­brach­te Auer­bach ein Jahr damit, rudi­men­tä­re Maschi­nen in der Abtei­lung für Maschi­nen­bau zu ent­wer­fen – „wahr­schein­lich mei­ne bes­te Erfah­rung an die­ser Schu­le“, sag­te sie. Auer­bach, die sich für Typo­gra­fie inter­es­sier­te, ver­brach­te einen Teil ihres Stu­di­ums und arbei­te­te eini­ge Jah­re, direkt nach ihrem BA Abschluss in Visu­al Art an der Stan­ford Uni­ver­si­ty, als Schildermaler*In bei New Bohe­mia Signs in San Fran­cis­co. 2008 zog sie nach New York, wo sie auf der Whit­ney Bien­na­le 2010 mit ihren „Fold“-Gemälden für Auf­se­hen sorgte. 

Sie lebt und arbei­tet nun in New York. Über San Fran­cis­co sag­te sie ein­mal „Es ist ein viel wär­me­rer, nach­sich­ti­ge­rer Ort, und ich freun­de mich immer wie­der mit Leu­ten aus Kali­for­ni­en an, weil ich so ver­an­lagt bin. Aber gleich­zei­tig ist es so selbst­ge­fäl­lig; Da ist es fast zu gemüt­lich dort. Man hat nicht das Gefühl, dass die Men­schen sich selbst oder ande­ren her­aus­for­dern.“ Schon die­se Aus­sa­ge kann als Aus­druck ihres for­schen­den Tem­pe­ra­ments gel­ten: Sie woll­te mehr erle­ben als nur das unver­bind­li­che Mit­ein­an­der in der libe­ra­len Metro­po­le und beschloss, sich gezielt auf die Suche nach neu­en Her­aus­for­de­run­gen zu bege­ben, neue Wege ein­zu­schla­gen. Unbe­kann­te Aspek­te ent­de­cken, aus ihrer Kom­fort­zo­ne her­aus und mit neu­en Tech­ni­ken und krea­ti­ven Ideen expe­ri­men­tie­ren, durch neue Erleb­nis­se wach­sen und rei­fen, ver­su­chen zu ver­ste­hen wie die Welt funk­tio­niert, ein Blick in etwas was wir nicht sehen kön­nen, in der sub­ato­ma­re Mikro­kos­men wer­fen: das macht Tauba Auer­bachs künst­le­ri­sche For­schung aus. Sie ist also, wie Herr Moritz Wes­se­ler, Direk­tor des Fri­de­ri­cianums, gut dar­stellt „eine künst­le­ri­sche Forscherin“.

Tauba Auer­bach benutzt nicht das Pro­nom „ich“ als Künst­le­rin son­dern spricht von „they“, „sie“ Plu­ral und gen­der­neu­tral, als ob man von einem Team oder künst­le­ri­schen Posi­tio­nen spre­chen würde.

Sie treibt tie­fe Recher­chen in ver­schie­de­nen Berei­chen und ihre Wer­ke sind wie Abs­trak­tio­nen und Gedan­ken­spie­le zu ihren For­schun­gen, einer­seits von einer inno­va­ti­ven, zum Teil unge­wohn­ten Ästhe­tik und For­men­spra­che, ande­rer­seits von einer bemer­kens­wer­ten Viel­falt geprägt. So haben etwa das ste­te Expe­ri­men­tie­ren, die bewuss­te Beto­nung hand­werk­li­cher Tech­ni­ken wie das Mar­mo­rie­ren oder die Glas­gie­ße­rei, die Nut­zung von maß­ge­fer­tig­ten Werk­zeu­gen, die seri­el­le Pro­duk­ti­on sowie das Wech­sel­spiel zwi­schen Abs­trak­ti­on und Gegen­ständ­lich­keit einen nicht unwe­sent­li­chen Anteil. Dies begrün­det auch Auer­bachs sou­ve­rä­ne Stel­lung im zeit­ge­nös­si­schen Kunstdiskurs.

Auer­bach, lebens­lan­ge Stu­den­tin der Wis­sen­schaft, Mathe­ma­tik und Phy­sik, befasst sich in ihrer Arbeit mit Struk­tur und Kon­nek­ti­vi­tät auf der mikro­sko­pi­schen bis uni­ver­sel­len Ska­la. Mit einer Viel­zahl von Medi­en, die von Male­rei und Foto­gra­fie bis hin zu Buch­de­sign und musi­ka­li­scher Dar­bie­tung rei­chen, erkun­det Auer­bach die Gren­zen unse­rer Struk­tu­ren und Logik­sys­te­me (sprach­lich, mathe­ma­tisch, räum­lich) und die Punk­te, an denen sie zusam­men­bre­chen und sich für Neu­es, visu­el­le und poe­ti­sche Mög­lich­kei­ten öffnen.

Auer­bach spürt den sicht­ba­ren und unsicht­ba­ren Ver­bin­dun­gen, Struk­tu­ren und Rhyth­men nach, die unser Uni­ver­sum prä­gen. Hier­zu setzt sie sich mit ver­schie­de­nen wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen wie Mathe­ma­tik, Phy­sik, Ana­to­mie, Lin­gu­is­tik und Phi­lo­so­phie aus­ein­an­der, deren Regeln und Vor­ge­hens­wei­sen sie nicht sel­ten in einer unkon­ven­tio­nel­len, eigen­sin­ni­gen Wei­se für sich in Anspruch nimmt.

Ihre Arbeit ist streng kon­zep­tio­nell und beschäf­tigt sich oft mit der Art von kniff­li­ger Mathe­ma­tik, die vie­le von uns ihr Leben lang gemie­den haben: raum­fül­len­de Kur­ven, String Theo­rie, Flu­id­dy­na­mik, die vier­te Dimen­si­on. Es kann aber auch ele­gant schlicht, poe­tisch und kör­per­lich sein, eine Art, abs­trak­te Ideen durch den Kör­per zu verarbeiten.

Tauba Auer­bachs inter­dis­zi­pli­nä­re Arbeit for­dert uns auf, die Funk­ti­ons­wei­se von Struk­tu­ren, Mus­tern und Ges­ten in kom­ple­xen und rie­si­gen Maß­stä­ben zu unter­su­chen. Auer­bach tes­tet oft die Gren­zen ratio­na­ler Sys­te­me und wird von der Neu­gier getrie­ben, wo die­se eta­blier­ten Prin­zi­pi­en zusam­men­bre­chen oder sub­jek­tiv wer­den. Die Arbeit unter­gräbt das, was Künst­ler den „habi­tu­ier­ten Blick“ nen­nen, und beschäf­tigt sich mit der Fra­ge, was und wie wir wahr­neh­men, und erforscht die Exis­tenz eines mehr­di­men­sio­na­len Raums und die Reso­nanz­fä­hig­keit bestimm­ter For­men. Auer­bach unter­sucht die­se Ideen, indem sie in Zeich­nun­gen, Skulp­tu­ren und Gemäl­den mani­pu­liert, sie in maß­ge­schnei­der­ten Pro­duk­ti­ons­werk­zeu­gen ein­setzt und sie in Objek­te inte­griert, mit denen man leben oder die man tra­gen kann.

Tauba Auer­bach ist alles ande­re als eine ober­fläch­li­che Schön­heits-Pro­du­zen­tin. Sie ist viel­mehr eine ambi­tio­nier­te und fokus­sier­te Künst­le­rin, die sich lei­den­schaft­lich der Erfor­schung von For­men und Far­ben wid­met. Dabei ist sie eine wah­re Non­kon­for­mis­tin und Ein­zel­gän­ge­rin in ihrem Fach­ge­biet und geht mit küh­ler Prä­zi­si­on vor. Ihre Expe­di­tio­nen in die Welt der Kunst sind viel­leicht nicht immer leicht nach­voll­zieh­bar und erfor­dern ein gewis­ses Maß an Aben­teu­er­lust. Aber genau das macht ihre Arbeit so ein­zig­ar­tig und fas­zi­nie­rend. Sie hat einen Weg gefun­den, ihren bei­den Lei­den­schaf­ten, Natur­wis­sen­schaft und Kunst, Aus­druck zu geben und gleich­zei­tig ande­re Men­schen damit zu begeistern.

Und wer weiß? Viel­leicht wird ihre Arbeit irgend­wann ein­mal dazu bei­tra­gen, dass noch mehr Men­schen Freu­de an Natur­wis­sen­schaft, Mathe­ma­tik und den schö­nen Küns­ten fin­den werden.

Die Ausstellung TIDE:

Rotun­de

Glas­skulp­tu­ren

Spon­ta­neous Laces
2022 – 2023
(Serie – Im Ofen geform­tes Glas in Aluminiumarmatur)

Tauba Auer­bach: Spon­ta­neous Lace, 2023
Ofen­ge­form­tes Glas in Alu­mi­ni­um­ar­ma­tur
76,2 × 21,3 × 1 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Spon­ta­neous Lace (Detail), 2023
Ofen­ge­form­tes Glas in Alu­mi­ni­um­ar­ma­tur
76,2 × 21,3 × 1 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Spon­ta­neous Lace, 2023
Ofen­ge­form­tes Glas in Alu­mi­ni­um­ar­ma­tur
121,9 × 25,4 × 1 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Spon­ta­neous Lace (Detail), 2023
Ofen­ge­form­tes Glas in Alu­mi­ni­um­ar­ma­tur
121,9 × 25,4 × 1 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Die ästhe­ti­schen Effek­te von Ober­flä­chen­span­nung und Tem­pe­ra­tur sind Gegen­stand einer Rei­he von Glas­skulp­tu­ren, die tref­fend den Namen „Spon­ta­neous Lace“ (Spon­ta­ne Spit­zen) tra­gen. Ver­ti­kal mon­tiert wir­ken die Objek­te feder­leicht und deko­ra­tiv und ragen wie Rücken­flos­sen aus ihren Alu­mi­ni­um­ar­ma­tu­ren hervor.

Die­se Arbei­ten, ein­ge­bet­tet in spe­zi­ell gefer­tig­te Alu­mi­ni­um­ar­ma­tu­ren, zei­gen sehr gut wie Tauba Auer­bach nicht von men­schen­ge­schaf­fe­nen Struk­tu­ren gelenkt wird son­dern von Eigen­le­ben und Dyna­mi­ken der Mate­rie, denn sie umfas­sen die Ele­men­te des Zufalls und des Risi­kos, die der Glas­her­stel­lung inne­woh­nen. So ent­ste­hen im Fusi­on Pro­zess ver­schie­de­ne Struk­tu­ren. Auer­bach plat­ziert die „Glas Spit­zen“ auf dicke­ren mas­si­ven Glas­stü­cken, um die zar­ten Struk­tu­ren zu bewah­ren, dann kom­men die For­men in den Ofen und ver­schmel­zen, so dass ganz indi­vi­du­el­le und ver­schie­de­ne Struk­tu­ren ent­ste­hen, die das Moment der Aggre­ga­ti­on widerspiegeln.

Wie Auer­bach sagt: „Glas ist sehr demü­ti­gend. Es ist wäh­le­risch und kann Ihren Kör­per ver­let­zen und Ihnen das Herz bre­chen.“ Die­se Glas­ob­jek­te sind unbe­streit­bar auf­fäl­lig – sie ver­schmel­zen frei flie­ßen­de und zar­te, spit­zen­ar­ti­ge Mus­ter aus sat­ten, erstarr­ten Farben.

Moritz Wes­se­ler ergänzt, dass „die­se Objek­te, so wie vie­le Arbei­ten von Tauba Auer­bach, „zwi­schen den Stüh­len sit­zen“, weil man sie weder als Skulp­tu­ren noch als Male­rei begrei­fen kann.

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Mit­tel­saal

Vide­os

Pilot Wave Induc­tion IV (I + III)
2023

Tauba Auer­bach: TIDE
Mit dem Werk / With the work:
Pilot Wave Induc­tion IV (I+III), 2023
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Tauba Auer­bach: Pilot Wave Induc­tion IV (I +III) (video
still), 2023
Vier­ka­na­li­ges HD-Video; Far­be, Ton
9′18′′ (geloopt)
Kame­ra: Rafe Sco­bey-Thal; Schlag­zeug: Greg Fox
© Tauba Auerbach

Tauba Auer­bach: Pilot Wave Induc­tion IV (I +III) (video
still), 2023
Vier­ka­na­li­ges HD-Video; Far­be, Ton
9′18′′ (geloopt)
Kame­ra: Rafe Sco­bey-Thal; Schlag­zeug: Greg Fox
© Tauba Auerbach

Das Dua­lis­mus von Klang und Bil­dern erzeugt wer­den kann, im Gegen­satz zu den kom­ple­xen phy­si­ka­li­schen Theo­rien dahin­ter, ähn­lich der Quan­ten­theo­rie, ist beein­dru­ckend. Zu sehen sind in die­sem Film klei­ne Tei­le, Kügel­chen, die auf eine Flüs­sig­keit sprin­gen, sich aber nicht mit die­ser ver­mi­schen, und Wel­len in einem fas­zi­nie­ren­den Spiel erzeu­gen. Es geht Tauba Auer­bach aber nicht nur dar­um Wis­sen­schaft zu ver­an­schau­li­chen oder zu erklä­ren, son­dern Gege­ben­hei­ten, Momen­te ein­zu­fan­gen und wie­der­zu­ge­ben. Das The­ma Wel­len und des­sen Dyna­mi­ken, das sich durch die gan­ze Aus­stel­lung zieht, erklärt auch der Titel der Aus­stel­lung TIDE (=Gezei­ten).

Die Arbeit, die auch schon im MoMA in New York prä­sen­tiert wur­de, wird in Kas­sel auf 4 Bild­schir­men gezeigt, so dass, wenn man im Zen­trum des Saals sitzt, man eine medi­ta­ti­ve Stim­mung erfährt und sich unser Mikro­kos­mos vor­stel­len kann.

Man könn­te den Ein­druck bekom­men, dass es sich um am Com­pu­ter gene­rier­te Ani­ma­tio­nen han­delt aber das ist nicht der Fall: Tauba Auer­bach führ­te die­se Expe­ri­men­te sel­ber durch, stell­te sie in ihrem Ate­lier in New York mit Flüs­sig­keit, Sili­kon­trop­fen und Laut­pre­chern nach, hat dann die Momen­te gefilmt und schließ­lich Licht, Schär­fe und Per­spek­ti­ve der Kame­ra verändert.

Raum links

Bil­der

Grain
2018 — 2022

Tauba Auer­bach: Grain – Mean­der Strike I, 2021
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
152,4 × 114,3 cm
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Bre­wer (Foto)
Cour­te­sy STANDARD (OSLO)

Tauba Auer­bach: Grain – Man­del­brot Quar­tet Escape
(Vent­rel­la Varia­ti­on), 2022
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
152,4 × 114,3 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Grain – Can­tor Fret Sli­ce II, 2018
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
152,4 × 114,3 cm
Fon­da­zio­ne Sand­ret­to Re Rebau­den­go
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Brewer

Tauba Auer­bach: Grain – Can­tor Fret Sli­ce II (Detail), 2018
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
152,4 × 114,3 cm
Fon­da­zio­ne Sand­ret­to Re Rebau­den­go
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Bre­wer (Foto)
Cour­te­sy STANDARD (OSLO)

Exten­ded Objects
2018 — 2022

Tauba Auer­bach: Exten­ded Object, 2018
Acryl auf Lein­wand in Alu­mi­ni­um­rah­men
35,6 × 45,7 cm
Samm­lung Lisa and Ste­ven Tan­an­baum
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Exten­ded Object, 2021
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
35,6 × 45,7 cm
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Bre­wer (Foto)
Cour­te­sy STANDARD (OSLO)

Tauba Auer­bach: Exten­ded Object (Detail), 2021
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
35,6 × 45,7 cm
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Bre­wer (Foto)
Cour­te­sy STANDARD (OSLO)

Tauba Auer­bach: Exten­ded Object, 2020
Acryl auf Lein­wand, Holz­keil­rah­men
35,6 × 45,7 cm
Dan­ju­ma Coll­ec­tion
© Tauba Auer­bach, Lan­ce Bre­wer (Foto)
Cour­te­sy STANDARD (OSLO)

Ver­füh­re­ri­sche Abs­trak­tio­nen, die Raum für Inter­pre­ta­tio­nen öff­nen. Dabei geht es um eine ana­ly­ti­sche Form der Male­rei und um Kunst­hand­werk, das expe­ri­men­tell mit neu­en Werk­zeu­gen umgeht, ein Spiel mit Instru­men­ten und Far­ben, mit Mate­rie und Zufall, eine Art „abkrat­zen“ oder „abdrü­cken“ mit einer Stem­pe­lung in Grain oder „abtrop­fen las­sen“ in den Exten­ded Objects. Damit ent­ste­hen Ergeb­nis­se, die diver­se meta­phy­si­sche Asso­zia­tio­nen erge­ben und eine ganz eige­ne Per­spek­ti­ve auf die Welt zeigen.

Die Arbei­ten wir­ken erfri­schend, leben­dig und die Ober­flä­che scheint zu vibrieren.

Tape­ten
(Ein­ma­li­ge Uni­ka­te, extra für die Räu­me in Fri­de­ri­cia­num gestal­tet, die aber in den USA gedruckt und gefer­tigt wurden.)

Tauba Auer­bach: TIDE
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Tape­te (Detail)

Tape­te (Detail)

Tauba Auer­bach ist für ihre male­ri­schen Expe­ri­men­te bekannt, bei denen sie oft mit ver­schie­de­nen Tech­ni­ken spielt, um Wahr­neh­mung und Dimen­sio­na­li­tät zu erfor­schen. Ihr schil­lern­des Design lässt sich von der Natur- und Wet­ter­ereig­nis­sen, Strö­mungs­dy­na­mik, warmes/kaltes, tiefes/oberflächiges Was­ser und den For­men von Nach­lauf­mus­tern inspi­rie­ren, die Objek­te hin­ter­las­sen, wenn sie sich durch Was­ser bewe­gen. Das Mus­ter wirkt wie ein abs­trak­tes, orna­men­ta­les Gemäl­de, fast wie eine Wet­ter­kar­te, dabei bezieht sich Auer­bach auf einen rea­len Ursprung, auf das Wet­ter, ein Erleb­nis in der Bade­wan­ne und ihren Ent­wurf für die Ober­flä­che eines Boo­tes, indem sie einen Ent­wurf am Com­pu­ter bear­bei­tet, Papier mar­mo­rier­te, Tin­ten in einem Flüs­sig­keits­bad schwim­men ließ und die Ober­flä­che kämm­te, um ver­schie­de­ne Wel­len­mus­ter zu erzeu­gen, bevor sie sie es auf Papier über­trug. Auer­bach bezieht sich in ihrem Kunst­werk somit auf die Bewe­gung und das Ver­hal­ten von Wasser.

Kine­ti­sches Objekt 7S, 7Z, 1S, 2Z
2019
(Stahl, Glas, Sei­fe, Blei, Alu­mi­ni­um, Schlauch­pum­pe, PVC, Moto­ren, Solar­zel­len, Bat­te­rie, Elek­tro­nik, Strom)

 

Tauba Auer­bach: TIDE
Mit dem Werk / With the work:
7S, 7Z, 1S, 2Z, 2019
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Eine kine­ti­sche Skulp­tur, eine unge­wöhn­li­che „Maschi­ne“, die die Künst­le­rin auch schon in SFMo­MA 2022 prä­sen­tiert hat­te und deren natur­wis­sen­schaft­li­che For­schun­gen im Hin­ter­grund ste­hen. Auer­bach ver­ar­bei­tet in dem Kunst­werk ihre natur­wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­se auf schafft eine medi­ta­ti­ve Instal­la­ti­on, die bewusst ein­zeln in dem Raum prä­sen­tiert wird, um eine Mög­lich­keit der Betrach­tung, geis­ti­ge Reflek­ti­on und Selbst­be­sin­nung in der Aus­stel­lung zu erlau­ben. Besu­cher staun­ten über das schein­bar Unmög­li­che: Wie ist es mög­lich, eine sol­che fra­gi­le Seif­mem­bra­ne zu kre­ieren und zudem noch beweg­lich zu gestal­ten? Wie kann man Natur­wis­sen­schaft mit Kunst vereinen?

Tauba Auer­bach: 7S, 7Z, 1S, 2Z, 2019
Stahl, Glas, Sei­fe, Blei, Alu­mi­ni­um, Schlauch­pum­pe, PVC, Moto­ren, Solar­zel­len, Bat­te­rie, Elek­tro­nik, Strom / Steel, glass, soap, lead, alu­mi­num, peris­tal­tic pump, pvc, motors, solar panels, bat­tery, elec­tro­nics, cur­rent
Dimen­sio­nen varia­bel / Dimen­si­ons varia­ble
© Tauba Auer­bach, Charles Ben­ton (Foto / Pho­to)
Cour­te­sy the Artist’s Insti­tu­te at Hun­ter Col­lege, New York

Eine sehr span­nen­de, fas­zi­nie­ren­de, ruhi­ge und medi­ta­ti­ve Arbeit – fast in der Tra­di­ti­on von James Tur­rell  bei­spiels­wei­se – eine Art „Seif­mem­bra­ne“, eine Sei­fen­bla­se, die sich in Rhyth­mus bewegt, hoch und run­ter, lang­sam aus­dehnt und schließ­lich wie­der zusam­men­fällt. Die Sei­fen­bla­se wird Teil des Skulpt­urs, ganz fra­gil wie das Leben selbst, das sich wie­der­holt bespielt: eine Dar­stel­lung der Fra­gi­li­tät des Lebens, des ewi­gen Zeit­zy­klus von Wer­den und Ver­ge­hen, den das Mensch­sein wider­spie­gelt. Die Bewe­gung selbst ist sehr nah an Bewe­gun­gen unse­res Kör­pers, wie ein Atmen, ein Her­zen­schlag, eine Bewe­gung die Leben ermög­licht. Und immer wie­der kommt der Bezug zur Zeit, die auch in der Liga­tu­re Dra­wing Arbei­ten dar­ge­stellt wird, denn Tauba Auer­bach hat die Aus­stel­lung the­ma­tisch sym­me­trisch wie ein Dia­log konstruiert.

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Raum rechts

Glas­per­len­ar­bei­ten

Org
2022 — 2023
(Serie – Gefloch­te­ne Glasperlen)

Tauba Auer­bach: Org (Detail), 2023
Gefloch­te­ne Glas­per­len
5,1 × 204,5 × 105,1 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Org, 2023
Gefloch­te­ne Glas­per­len
12,7 × 179,1 × 58,4 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Org, 2022
Gefloch­te­ne Glas­per­len
5,1 × 144,8 × 15,2 cm
Pri­vat­samm­lung, New York
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Org (Detail), 2023,
Gefloch­te­ne Glas­per­len
6,4 × 95,3 × 35,6 cm
Samm­lung Oli­vi­er und Desi­ree Berg­gruen
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Die aus­ge­stell­te Werk­grup­pe, auf Metall­ti­schen prä­sen­tiert, besteht aus auf­wän­dig gefloch­te­nen tsche­chi­schen Glas­per­len. Die hand­ge­fer­tig­ten Skulp­tu­ren aus kugel­för­mi­gen Per­len erin­nern an mathe­ma­ti­sche Phä­no­me­ne aber auch an gewell­te Hals­bän­der, Hals­ket­ten oder DNA-Strän­ge. Zwi­schen Abs­trak­ti­on und Gegen­ständ­lich­keit, wir­ken sie aus der Fer­ne fast sche­ma­tisch, doch aus der Nähe unvoll­kom­men lebendig.

So wie sie jede der ein­zel­nen Glas­per­len, aus denen ihre „Org“-Skulpturen bestehen, anein­an­der­reiht, um ein zusam­men­hän­gen­des Gan­zes zu schaf­fen, trägt jedes Auer­bach Kunst­werk zu einem immer grö­ßer wer­den­den und ver­wi­ckel­ten Faden the­ma­ti­scher Ver­bin­dun­gen bei, die sie in ihrer Pra­xis erforscht. Auch hier kann man Bezü­ge zum docu­men­ta Künst­ler Carl And­re (docu­men­ta 4, 6, 7), ein wich­ti­ger Ver­tre­ter der Mini­mal Art, fin­den, der auch in der Gale­rie Pau­la Coo­per, wie Tauba Auer­bach, ver­tre­ten ist, von der Ver­pflich­tung zu rei­ner Mate­rie in kla­ren geo­me­tri­schen Anord­nun­gen gelei­tet und Skulp­tu­ren von stren­ger Ein­fach­heit aus  Zie­gel, Bau­holz oder Metall in For­men angeordnet.

Zwi­schen ihren geo­me­tri­schen Kon­struk­tio­nen, die sowohl auf mathe­ma­ti­sche als auch natür­li­che Wel­ten ver­wei­sen, ihrer Ähn­lich­keit mit Spit­zen­kra­gen und ihrer zar­ten aber star­ken Kom­po­si­ti­on, ste­hen die­se Stü­cke in einem spür­ba­ren Dia­log mit ihren aus­ge­stell­ten Gegen­stü­cken der Serie „Foam“.

Gemäl­de

Foam
2023
(Bil­der Serie – Acrylic auf Dibond)

Tauba Auer­bach: Foam, 2023
Acryl auf Dibond
152,4 × 228,6 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Foam, 2023
Acryl auf Dibond
40,6 × 61 cm
Pri­vat­samm­lung, New York
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Foam (Detail), 2023
Acryl auf Dibond
40,6 × 61 cm
Pri­vat­samm­lung, New York
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Foam, 2023
Acryl auf Dibond
152,4 × 228,6 cm
Samm­lung Glenn and Aman­da Fuhr­man, New York
Cour­te­sy the FLAG Art Foun­da­ti­on
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Eine Rei­he von Gemäl­den in der Aus­stel­lung basiert auf mikro­sko­pi­schen Ansich­ten von Schaum (wie­der Was­ser), die aus der Nähe betrach­tet, ganz abs­trakt wir­ken: Win­zi­ge erha­be­ne Punk­te aus Acryl­far­be – fast wie in Poin­til­lis­mus Gemäl­den, streng geo­me­trisch wohl­durch­dacht und durch­kom­po­niert, aber orna­men­tal wir­kend im Bild­auf­bau – arti­ku­lie­ren schat­ti­ge Kra­ter und Zel­len in einer Palet­te, die von Pas­tell bis Grell reicht. Es ist ver­lo­ckend, sol­che Dar­stel­lun­gen als kom­po­si­to­risch zufäl­lig zu betrach­ten, aber die­se sorg­fäl­ti­ge Wie­der­ga­be unter­streicht die zugrun­de lie­gen­de Ord­nung der spru­deln­den, auf­tau­chen­den For­men. Die flie­ßen­den For­men spie­geln sich in Auer­bachs Gemäl­de­se­rie wider, deren Ent­ste­hungs­pro­zess viel­schich­tig ist. Sie foto­gra­fiert zunächst Sei­fen­lau­ge, Bla­sen und Schäu­me durch ein Mikro­skop und erstellt mit­hil­fe digi­ta­ler Soft­ware pro­jek­ti­ons­fä­hi­ge Datei­en. Auer­bach besprüht dann einen neb­li­gen Hin­ter­grund mit meh­re­ren Schich­ten far­bi­ger Punk­te. Anschlie­ßend, basie­rend auf den Pixeln, die in der end­gül­ti­gen Pro­jek­ti­on erschei­nen, schafft Auer­bach mit Zahn­sto­cher oder Wat­te­stäb­chen eine akri­bi­sche Land­schaft aus Farb­par­ti­keln, die in Zeit und Raum schwe­ben. Ihre detail­lier­te und sorg­fäl­ti­ge Schich­tung führt zu Gemäl­den, die vor Ener­gie vibrie­ren, so sehr, dass es sich anfühlt, als wären sie selbst leben­de Orga­nis­men. Die­se Qua­li­tät wird durch ihre kom­po­si­to­ri­sche Ähn­lich­keit mit mole­ku­la­ren Bin­dun­gen und Zell­for­men ver­stärkt und bil­den eine genia­le Ver­bin­dung der Strukturen.

Tauba Auer­bachs Inter­es­se an Mathe­ma­tik und Natur­wis­sen­schaf­ten dient auch hier wei­ter­hin als Inspi­ra­ti­ons­quel­le und ver­leiht ihrem krea­ti­ven Ansatz ein ein­zig­ar­ti­ges Element.

Papier­ar­bei­ten

Liga­tu­re Dra­wing
2016 — 2023
(Serie – Tin­te auf Papier mit Datumsstempel)

Tauba Auer­bach: TIDE
Mit Wer­ken aus der Serie / With works from the series: Liga­tu­re Dra­wing, 2016–2023
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti
© Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Als ehe­ma­li­ge Schil­der­ma­le­rin adap­tier­te Auer­bach in ihren frü­hen Wer­ken Ele­men­te der Typo­gra­fie und Kal­li­gra­fie, um abs­trak­te Kom­po­si­tio­nen zu schaf­fen, die sich an den inne­ren For­men von Buch­sta­ben ori­en­tier­ten.
Sie ist durch ihre kal­li­gra­fi­schen Bil­der, die an gezeich­ne­te Buch­sta­ben erin­nern und zwi­schen Bedeu­tung und Bedeu­tungs­lo­sig­keit schwan­ken, bekannt gewor­den. Die­se Wer­ke stel­len grund­le­gen­de Fra­gen zur Sprach­wis­sen­schaft und dem Ver­hält­nis von Inhal­ten der sprach­li­chen Zei­chen und ihre Bedeu­tung. Durch die Varia­ti­on von Buch­sta­ben ent­ste­hen neue Bedeu­tungs­zu­sam­men­hän­ge oder es blei­ben ledig­lich deko­ra­ti­ve Orna­men­te übrig. Ist die gezeich­ne­te Figur ein Buch­sta­be oder wird die­se Asso­zia­ti­on erst durch das Wie­der­erken­nen her­ge­stellt? Wird die gespro­che­ne Spra­che im Zei­chen mani­fes­tiert oder ver­liert die geschrie­be­ne Spra­che durch die Über­tra­gung ihre eigent­li­che Bedeu­tung? Die Arbei­ten von Auer­bach ent­hal­ten auch den fast auf­ge­ho­be­nen Gegen­satz von digi­tal und analog.

Tauba Auer­bach: Liga­tu­re Dra­wing, 29 March 2021, 2021
Tin­te und Datums­stem­pel auf Papier
81,6 × 68,6 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Tauba Auer­bach: Liga­tu­re Dra­wing, 28 August 2021, 2021
Tin­te und Datums­stem­pel auf Papier
81,6 × 68,6 cm
© Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto)
Cour­te­sy Pau­la Coo­per Gal­lery, New York

Das Fri­de­ri­cia­num prä­sen­tiert zahl­rei­che Zeich­nun­gen, unter ande­ren vie­le neue Papier- und Schreib­ar­bei­ten, teil­wei­se auch erst in Kas­sel ange­fer­tigt, die sich auf Zeit­lich­keit bezie­hen, in einer spek­ta­ku­lä­ren Raum­in­sze­nie­rung, die die Blät­ter fast als ein Tage­buch dar­stellt und die Fra­gi­li­tät und Inti­mi­tät der Arbei­ten noch betont. Hier ent­ste­hen Par­al­le­len zu der Kon­zept­künst­le­rin Han­ne Dar­bo­ven (docu­men­ta 5, 6, 7 und 11 – Dar­bo­vens Arbeit, in der sie mehr als 4000 Blät­ter mit Zah­len für ihr Werk ” “Kon­tra­bass­so­lo — Opus 45” an die Wän­de häng­te, um eine musi­ka­li­sche Kom­po­si­ti­on zu erzeu­gen, gehör­te zu den prä­gen­den Arbei­ten der docu­men­ta 11), aber auch zu Stan­ley Brouwn (docu­men­ta 5, 6, 7 und 11) und On Kawa­ra (docu­men­ta 6, 7 und 11 – Rea­ding room „One Mil­li­on Years – Past and Future“).
Auer­bach erfasst, je nach­dem, wo, an wel­chem Ort sie sich auf­hält, eine Zeich­nung und datiert sie sie mit einem Datums­tem­pel: sie ana­ly­siert und hält somit die lan­des­ty­pi­sches Schrift, auch hier in Kas­sel, mit ihrem Datums­tem­pel fest. Hier wird man mit dem Aspekt des Schrei­bens und der Zeit auseinandergesetzt.

Die DIAGONAL PRESS LIBRARY

Im Jahr 2013 grün­de­te Tauba Auer­bach das Ver­lags­pro­jekt DIAGONAL PRESS, wel­ches sich zum Ziel gesetzt hat, den Expe­ri­men­ten in den Berei­chen Typo­gra­fie, Buch­ge­stal­tung und ‑pro­duk­ti­on sowie ange­wand­ter Kunst einen ste­tig wach­sen­den Raum zu geben. Im Rah­men der DIAGONAL PRESS LIBRARY, der „Biblio­thek“ von Tauba Auer­bach, prä­sen­tiert das Fri­de­ri­cia­num im Erd­ge­schoss eine Aus­wahl an Druck­sa­chen und Objek­ten, die bei Dia­go­nal Press ver­öf­fent­licht wur­den und Besu­cher dazu ein­la­den, zu ent­de­cken und sich mit ihnen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Ein viel­sei­ti­ges Spek­trum an Pro­duk­ten, dar­un­ter Publi­ka­tio­nen, Bücher, Pos­ter, aber auch Gebrauchs­ge­gen­stän­de, die auch benutzt wer­den kön­nen, wie Fah­nen, Spiel­zeu­ge, Acces­soires, Schmuck oder auch Socken, wer­den in unli­mi­tier­ten und unsi­gnier­ten Auf­la­gen pro­du­ziert, um der brei­ten Öffent­lich­keit, dar­un­ter auch Kin­dern, zugäng­lich zu sein und für viel Freu­de sor­gen. Eine Aus­stel­lung, die auch zu Akti­vie­rung und Par­ti­zi­pa­ti­on ein­lädt. Sel­ten konn­te man in einer Aus­stel­lung Kunst­wer­ke nicht nur anfas­sen son­dern erle­ben und sogar zum spie­len benut­zen! Eini­ge Auer­bach Arti­kel wer­den sogar als Kas­se­ler Son­der­edi­ti­on, nicht als Mer­chan­di­sing Pro­duk­te, son­dern als wirk­li­che, erschwing­li­che, unsi­gnier­te Kunst­ob­jek­te zu erwer­ben sein, denn die Künst­le­rin möch­te, dass ihre Objek­te von vie­len Men­schen erlebt und auch benutzt wer­den können.

 

DIAGONAL PRESS LIBRARY
(Instal­la­ti­ons­an­sicht / Instal­la­ti­on view: Fri­de­ri­cia­num, Kas­sel)
Foto / Pho­to: Andrea Ros­set­ti © Tauba Auer­bach, docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

Andre­as Hoff­mann, neu­er Geschäfts­füh­rer der docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH, beton­te, dass das Pro­jekt DIAGONAL PRESS LIBRARY auch eine wun­der­ba­re Refe­renz zu einem Kapi­tel in der Geschich­te des Fri­de­ri­cianums dar­stellt, denn das Fri­de­ri­cia­num war nicht nur eines der ers­ten öffent­li­chen Muse­en in Euro­pa, son­dern dar­über hin­aus auch die Biblio­thek der Land­gra­fen von Hes­sen-Kas­sel und dann die Hes­si­sche Lan­des­bi­blio­thek, also auch der Ort wo Jacob und Wil­helm Grimm in ihrer Kas­se­ler Zeit gewirkt haben. Die Fri­de­ri­cia­num Biblio­thek, die bis Sep­tem­ber 1943 noch 350.000 Bücher zähl­te, fiel lei­der im Zwei­ten Welt­krieg den Flam­men zum Opfer. Somit erin­nert die DIAGONAL PRESS LIBRARY auch an der Geschich­te des Fri­de­ri­cianums.
Außer­dem stellt die DIAGONAL PRESS LIBRARY eine beson­de­re Form und ein beson­de­res For­mat der Kunst­ver­mitt­lung dar. Im Rah­men die­ses Pro­jekts grei­fen auch die inno­va­ti­ven Initia­ti­ven der neu­en Lei­te­rin der Abtei­lung Bil­dung und Ver­mitt­lung im Fri­de­ri­cia­num, Ale­na Naw­rotz­ki, die eine zusätz­li­che Kin­der-Ver­nis­sa­ge orga­ni­siert hat­te und Work­shops für Kin­der anbie­ten wird.

Tauba Auer­bach: Six Rota­tio­nal­ly Sym­me­tric Peri­odic Rib­bon Orna­ments for Archi­tec­tu­re, 2022 12 Sei­ten, Off­set­druck, Spi­ral­bin­dung 91,44 × 20,32 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Pilot Wave Induc­tion II, 2018 Zwei Bän­de, je 60 Sei­ten HP Indi­go-Druck auf unge­stri­che­nem Papier, Schei­ben­ein­band aus Metall und Kunst­stoff, vier­tei­li­ge Box nach Maß, Klett­ver­schluss, Auf­kle­ber 33,02 × 17,78 × 3,81 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Pilot Wave Induc­tion II, 2018 Zwei Bän­de, je 60 Sei­ten HP Indi­go-Druck auf unge­stri­che­nem Papier, Schei­ben­ein­band aus Metall und Kunst­stoff, vier­tei­li­ge Box nach Maß, Klett­ver­schluss, Auf­kle­ber 33,02 × 17,78 × 3,81 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Recipro­cal Score, 2015 8 Akkor­de­on gefal­te­te Sei­ten 10 lb Plot­ter geschnit­te­nes Bris­tol­pa­pier, hand­ge­stem­pelt mit eige­nen Gum­mi­stem­peln im Haus, Kra­wat­ten­bin­dung aus Baum­woll­kö­per 29,21 × 21,91 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Recipro­cal Score, 2015 8 Akkor­de­on gefal­te­te Sei­ten 10 lb Plot­ter geschnit­te­nes Bris­tol­pa­pier, hand­ge­stem­pelt mit eige­nen Gum­mi­stem­peln im Haus, Kra­wat­ten­bin­dung aus Baum­woll­kö­per 29,21 × 21,91 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: The Gold Church, 2015 48 Sei­ten Schwar­zer Laser­druck auf gel­bem Papier, Spu­len­bin­dung 25,4 × 19,05 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: The Gold Church, 2015 48 Sei­ten Schwar­zer Laser­druck auf gel­bem Papier, Spu­len­bin­dung 25,4 × 19,05 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Pea­no­po­em 0, 2022 2 Sei­ten, Off­set­druck 35,56 × 10,8 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Pea­no­po­em I, 2022 2 Sei­ten, Off­set­druck 35,56 × 10,8 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Map Pro­jec­tion VI – Ste­reo­gra­phic (North Ame­ri­ca Sur­rounds), 2020 Off­set­druck 68,58 × 99,06 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Rib­bon Cal­li­gra­phy Metal­lic Type­face (Bot­tom) Type Spe­ci­men Pos­ter Schrift­art ent­wor­fen 2019, gedruckt 2021 Sieb­druck auf Papier 62,23 × 49,53 cm (dop­pel­sei­tig) © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Rib­bon Cal­li­gra­phy Metal­lic Type­face (Bot­tom) Type Spe­ci­men Pos­ter Schrift­art ent­wor­fen 2019, gedruckt 2021 Sieb­druck auf Papier 62,23 × 49,53 cm (dop­pel­sei­tig) © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Japa­ne­se Mail­le Type Spe­ci­men Pos­ter Schrift­art ent­wor­fen 2014, gedruckt 2015 Sieb­druck auf Papier 62,23 × 49,53 cm (dop­pelt­sei­tig) © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Up Died OG Type Spe­ci­men Pos­ter Schrift­art ent­wor­fen 2010, gedruckt 2013 Sieb­druck auf Papier 62,23 × 49,53 cm (dop­pel­sei­tig) © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Unfold­ed Tes­seract, 2017 3D-bedruck­tes Nylon, Bris­tol­kar­ton, Gum­mi­stem­pel 9,53 × 15,24 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Nolo­id, 2015 3D-gedruck­tes Nylon Papp­röh­re, mit eige­nem Gum­mi­stem­pel gestem­pelt 8,9 × 13,34 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Japa­ne­se Mail­le Pin, 2015 Zink­druck­guss­le­gie­rung und wei­che Email­le, ein­fa­cher oder dop­pel­ter Gum­mi­rü­cken 7,97 × 1,34 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Peri­odic Domain Pin I (Blue), 2016 Zink­druck­guss­le­gie­rung und wei­che Email­le, ein­fa­cher oder dop­pel­ter Gum­mi­rü­cken 7,62 × 2,54 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: 2nd Ite­ra­ti­on Fro­zen Foun­tain Cur­ve Pin, 2016 Zink­druck­guss­le­gie­rung und wei­che Email­le, ein­fa­cher oder dop­pel­ter Gum­mi­rü­cken 6,99 × 5,08 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

Tauba Auer­bach: Nolo­id, 2015 3D-gedruck­tes Nylon Papp­röh­re, mit eige­nem Gum­mi­stem­pel gestem­pelt 8,9 × 13,34 cm © Tauba Auer­bach, Ste­ven Pro­bert (Foto) Cour­te­sy Dia­go­nal Press, New York

[  Son­ja Rosettini ]

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