Auerbach spürt den sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die unser Universum prägen. Hierzu setzt sie sich mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in einer unkonventionellen, eigensinnigen Weise für sich in Anspruch nimmt.
Ihre Arbeit ist streng konzeptionell und beschäftigt sich oft mit der Art von kniffliger Mathematik, die viele von uns ihr Leben lang gemieden haben: raumfüllende Kurven, String Theorie, Fluiddynamik, die vierte Dimension. Es kann aber auch elegant schlicht, poetisch und körperlich sein, eine Art, abstrakte Ideen durch den Körper zu verarbeiten.
Tauba Auerbachs interdisziplinäre Arbeit fordert uns auf, die Funktionsweise von Strukturen, Mustern und Gesten in komplexen und riesigen Maßstäben zu untersuchen. Auerbach testet oft die Grenzen rationaler Systeme und wird von der Neugier getrieben, wo diese etablierten Prinzipien zusammenbrechen oder subjektiv werden. Die Arbeit untergräbt das, was Künstler den „habituierten Blick“ nennen, und beschäftigt sich mit der Frage, was und wie wir wahrnehmen, und erforscht die Existenz eines mehrdimensionalen Raums und die Resonanzfähigkeit bestimmter Formen. Auerbach untersucht diese Ideen, indem sie in Zeichnungen, Skulpturen und Gemälden manipuliert, sie in maßgeschneiderten Produktionswerkzeugen einsetzt und sie in Objekte integriert, mit denen man leben oder die man tragen kann.