Am 24. Januar 1992 eröffnete dieses einzigartige Museum auf dem Weinberg, welches sich unabhängig und ausschließlich nach kulturellen und wissenschaftlichen Maßstäben mit dem gesamten Spektrum von Sterben und Tod beschäftigt. Am Anfang wurde ausschließlich über die Geschichte der Sepulkralkultur berichtet, das änderte sich aber mit der Ausstellung „Last Minute – Eine Ausstellung zu Sterben und Tod“ im Jahr 2000, mit der ein Paradigmenwechsel eingeläutet wurde. „Last Minute“ beschäftigte sich mit dem Sterben aus der Sicht der heute Lebenden. Und jetzt, im 30. Jahr nach seiner Gründung, widmet sich das Museum einem Thema, das immer noch mit Stigma behaftet und am Liebsten tabuisiert wird: Wie wird mit Selbsttötung im gesellschaftlichen und persönlichen Kontext umgegangen?
Schon beim Einritt fängt einen die Architektur Wilhelm Kückers ein. Der luftige Glas- und Betonbau mit seinen vielen verschiedenen Ebenen, der das Überbleibsel der alten denkmalgeschützen Henschel-Anlage mit dem „Eidechsengang“ berührt, lässt alt und neu miteinander verschmelzen.