Schwarze Säulen am
Fridericianum

Die Vorbereitungen zur documenta fifteen werden immer sichtbarer in der Stadt. Die Säulen des Fridericianums hat der rumänische Künstler Dan Perjovschi schwarz angemalt und mit weißer Farbe die großen Botschaften der diesjährigen documenta aufgezeichnet?: Frieden, Miteinander, Solidarität, Nachhaltigkeit.

Frie­den, Mit­ein­an­der, Soli­da­ri­tät, Nach­hal­tig­keit. Jede Säu­le reprä­sen­tiert Tugen­den, wie zum Bei­spiel Groß­zü­gig­keit oder Unab­hän­gig­keit. Das Gan­ze mutet an wie rie­si­ge Schul­ta­feln, die einer der Haupt­auf­ga­ben des Fri­de­ri­cianums wäh­rend der docu­men­ta sym­bo­li­siert: Es gibt in den 100 Tagen Schu­lun­gen und Work­shops, außer­dem wer­den hier vie­le Künst­ler leben. Das Fri­de­ri­cia­num ver­wan­delt sich in eine Art Schu­le, in der auch gekocht wird, und im Erd­ge­schoß wer­den Kin­der von Baby bis Teen­ager spie­le­risch Ler­nen und Ent­de­cken kön­nen.
Dan Per­jov­schi wur­de 1961 in Rumä­ni­en gebo­ren. Schon früh ent­deck­te man sein künst­le­ri­sches Talent und er ging mit 10 Jah­ren auf eine Schu­le für begab­te Kinder.

Er wand­te sich von der Male­rei ab, als in den 60er Jah­ren die Auto­kra­tie von Ceau­ses­cu das frei­heit­li­che Den­ken in Rumä­ni­en ein­schränk­te. Er hat­te das Gefühl, mit Zeich­nen, wel­ches er eigent­lich nur zum Lächer­lich­ma­chen sei­ner Leh­rer benutz­te, die Absur­di­tä­ten und Repres­sio­nen bes­ser dar­stel­len zu kön­nen. Mit weni­gen Stri­chen doku­men­tiert er Ereig­nis­se aus aller Welt, aber auch per­sön­li­che Erleb­nis­se und gesell­schaft­li­che Phä­no­me­ne. Sei­ne Figu­ren, Sym­bo­le und Bot­schaf­ten tum­meln sich in vie­len Kunstinstituten.

[ Text: Ger­rit Bräu­ti­gam | Redaktion ]

[ Fotos: Kai Frommann ]