Im Rondell ist es dunkel, immer wieder gibt es einen Lichteinfall und ein Schattenwald aus Chilipflanzen ist zu sehen. Dazu hört man Flötentöne einer Sáo-Ôi-Flöte, einem Musikinstrument, das verschiedene Gruppen aus den nördlichen Bergregionen spielen, darunter die ethnischen Minderheiten der Mường, Tày und Nùng. Die Faszination dieser Arbeit ist, dass ein automatisiertes Steuerungssystem live Winddaten von einem Sensor abruft, der in Tam Dao, dem Internierungslager in Vietnam, in dem der Autor saß, installiert ist. Diese Impulse aktivieren die Flöten und Lichter im Rondell.
Bereits ohne die genaue Geschichte zu kennen, ist die Atmosphäre in dem Gewölbe etwas beklemmend, mit dem Wissen um den Hintergrund der Arbeit steigert sich dieses Gefühl in Bedrohung und Furcht.
Die Künstlerin hat eine einzigartige Symbiose aus Dokumentation, Film und Performance geschaffen. Wenn man dann erfährt, dass Winde aus 10.000 Kilometer Entfernung die visuelle und auditive Wahrnehmung beeinflussen, macht das den Besuch sehr besonders.