Platz der Deutschen Einheit
Unterführung

Der ers­te Kreis­ver­kehr Hes­sens ent­stand 1955 als Ver­bin­dung der Stadt­tei­le Unter­neu­stadt und Bet­ten­hau­sen. 1958 war dann offi­zi­el­le Ein­wei­hung.
Der Kas­se­ler Ober­bür­ger­meis­ter Lau­ritz Lau­rit­zen sag­te bei der Eröffnung:

Damit alle Men­schen in der Bun­des­re­pu­blik immer wie­der auf das dring­li­che Pro­blem der Wie­der­ver­ei­ni­gung hin­ge­wie­sen wür­den, soll der Krei­sel die­se Bezeich­nung (Anm: Platz der Deut­schen Ein­heit) erhal­ten. Denn über die­se Beton­schlin­ge füh­re der Ver­kehr von Ost nach West, von West nach Ost.“

– Lau­ritz Lau­rit­zen: Hes­si­sche Nach­rich­ten Nr. 150 vom 02.07.1958
Der in Kas­sel ein­fach nur als “Krei­sel” oder “Gro­ßer Krei­sel” bezeich­ne­te Ver­kehrs­kno­ten­punkt wur­de mit Zunah­me des Auto­ver­kehrs ein Unfall­schwer­punkt und war berüch­tigt bei Fahr­schul­prü­fun­gen. Nach meh­re­ren Umbau­ten wur­de das Pro­blem ent­schärft.
Für die Fuß­gän­ger wur­den Unter­füh­run­gen ein­ge­rich­tet, die die däni­sche Akti­vis­ten­grup­pe Tram­po­li­ne House wäh­rend der docu­men­ta fif­teen bespielt.

Klang­in­stal­la­ti­on “The Walls Have Ears”

Das Tram­po­li­ne House wur­de 2010 von einer Grup­pe von Künstler*innen, Kurator*innen und Aktivist*innen, die sich für die Rech­te von Geflüch­te­ten ein­set­zen, sowie Asylbewerber*innen als Gegen­ent­wurf zur däni­schen Ein­wan­de­rungs- und Asyl- und Flücht­lings­po­li­tik gegründet.

Kha­lid Albaih

Der suda­ne­si­sche Künst­ler Kha­lid Albaih prä­sen­tiert die Klang­in­stal­la­ti­on “The Walls Have Ears” an zufäl­lig ver­steck­ten Laut­spre­chern. Lei­der sehr lei­se und durch den dar­über rau­schen­den Ver­kehr schwer zu ver­ste­hen, gibt es Gesprä­che und State­ments von Asyl­su­chen­den in Dänemark.


[ Ger­rit Bräu­ti­gam | Redaktion ]

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