In dieser zweikanaligen Videoinstallation zur deutschen Kolonialgeschichte am Beispiel Kameruns setzt sich der Künstler Henrik Langsdorf mit Fragen von gemeinsamer Geschichte, kultureller Identität und Rassismus auseinander.
Rudolf Duala Manga Bell wurde von der deutschen Kolonialregierung für ihre Zwecke als Verbindungsmann in Kamerun eingesetzt und sogar bezahlt. Er ging in Deutschland zur Schule und wurde ein Liebhaber der deutschen Kultur und des Rechtssystems. Gegen zunehmende gewalttätige Übergriffe der deutschen Verwaltung versuchte er durch rechtsstaatliche Mittel wie Eingaben im Reichstag und Einschalten der Presse vorzugehen, wurde aber meist ignoriert. Als das Kaiserreich schließlich entschied, in der Hafenstadt Duala ein Apartheidssystem durch gewaltsame Enteignung und Vertreibung der Bevölkerung zu errichten und nachdem alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft waren, organisierte er einen Aufstand. Das Deutsche Reich ließ ihn kurzerhand wegen Hochverrats verurteilen und hinrichten.
Die Geschichte Duala Manga Bells wird erzählt durch eine Videocollage aus historischen Bildern und Animationen und Film. Die Videoinstallation ist konzipiert als Teil der Veranstaltungsreihe Blind Spots in the Sun.