Aktionsraum ERDEN:LEBEN

Natur, Kunst und Philosophie —
ein interdisziplinäres Projekt für die Zukunft der Erde

Micha­el Evers

In sei­nem inter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­jekt Akti­ons­raum ERDEN:LEBEN möch­te der Künst­ler und Phi­lo­soph Micha­el Evers ein öko­lo­gi­sches Umden­ken för­dern.
Das Pro­jekt ERDEN:LEBEN hin­ter­fragt unser Kon­zept von Natur und schlägt eine kul­tu­rel­le Wen­de vor, in der die Kunst eine Res­sour­ce dar­stellt, durch die
der Mensch wie­der zur Natur fin­den kann.

Akti­ons­raum ERDEN:LEBEN ist ein inter­dis­zi­pli­nä­res Pro­jekt zur Trans­for­ma­ti­on des Ver­hält­nis­ses von Mensch und Natur. Der Fort­be­stand der mensch­li­chen Zivi­li­sa­ti­on ist in Fra­ge gestellt ange­sichts der glo­ba­len Natur­kri­se. Die Sym­pto­me deu­ten auf das „Ende der Natur“, wie wir sie ken­nen; nicht nur unse­re Lebens­grund­la­ge, son­dern auch die Schön­heit gehen ver­lo­ren. Unser Ver­hält­nis zur Erde muss sich ändern, die ratio­na­lis­tisch-tech­no­lo­gi­sche Unter­wer­fung der Natur und die Zer­stö­rung der Bio­sphä­re müs­sen abge­löst wer­den durch eine neue, inte­gra­ti­ve Kul­tur, in der die Wert­schät­zung und die Sen­si­bi­li­tät für Natur von zen­tra­ler Bedeu­tung sind.
Wir brau­chen eine “neue Auf­klä­rung” (Ernst Ulrich von Weiz­sä­cker, Club of Rome, 2019). Wis­sen­schaft­ler des Welt­bio­di­ver­si­täts­rats (2019) emp­feh­len „umfas­sen­de Maß­nah­men auf allen gesell­schaft­li­chen Ebe­nen“. Bis­lang will man die Natur mit öko­no­mi­schen Steue­rungs­me­cha­nis­men und mit tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen ret­ten. Doch der öko­lo­gi­sche Wan­del for­dert auch einen tief­ge­hen­den Kulturwandel.

Dio­ny­sos Dia­lo­ge, 12.Juli 22 im ruruHaus.

Akti­ons­raum ERDEN:LEBEN ant­wor­tet auf die Erfor­der­nis­se der Gegen­wart mit Kunst und Phi­lo­so­phie. In den Hand­lungs­räu­men die­ses Pro­jekts steht die ästhe­ti­sche und phi­lo­so­phi­sche Welt­erfah­rung im Zen­trum und ist Aus­gangs­punkt für alles ande­re. Die aktu­el­le Debat­te zur Umwelt­pro­ble­ma­tik wird durch phi­lo­so­phi­sche und künst­le­ri­sche Inter­ven­tio­nen erwei­tert; es kön­nen sich Frei­räu­me öff­nen, um eine Trans­for­ma­ti­on des Ver­hält­nis­ses von Mensch und Natur zu ermög­li­chen.
Akti­ons­raum ERDEN:LEBEN wen­det sich an Men­schen, die sich ganz­heit­lich ori­en­tie­ren und sich für eine kul­tu­rel­le Wen­de ein­set­zen wol­len. Er ist eine Platt­form für Koope­ra­tio­nen und Part­ner­schaf­ten aus Kul­tur, Poli­tik, Wirt­schaft und Wissenschaft. 

In 3 Hand­lungs­räu­men soll der Bei­trag für die Zukunft der Erde rea­li­siert werden:

  • Aktio­nen mit Künst­le­rin­nen und Künst­lern:
    Poe­ti­sche Inter­ven­tio­nen – Natur-Kunst; ästhe­ti­sche, trans­for­ma­to­ri­sche Prozesse
  • Denk­werk­statt Natur:
    Im Rah­men eines phi­lo­so­phi­schen Gesprächs­fo­rums sol­len aktu­el­le Stim­men, die das Natur­pro­blem reflek­tie­ren, zu Wort kom­men. Vor­trä­ge, Sym­po­si­en und Semi­na­re zu einer “neu­en  Auf­klä­rung” und zu einer Phi­lo­so­phie der Natur
  • Natur­äs­the­tik-Work­shops
    Erfah­rungs­raum Natur, Wahr­neh­mungs­übun­gen mit Far­be und Zei­chen­stift, ästhe­ti­sche Pra­xis; Natur­me­di­ta­ti­on und Entschleunigung

Kon­takt:
Micha­el Evers — Tel.: 0151 25630542 — fsog.michael.evers@web.de

Links:
Pro­jekt Natur­kun­de: https://sites.google.com/view/natur-kunst
Raum für Künst­le­ri­sche Krea­ti­vi­tät: www.evers-kunst.de
Inter­net­sei­te Micha­el Evers: www.michael-evers.net
fiv­eP: www.fivep.org

Akti­ons­raum ERDEN:LEBEN Kunst und Phi­lo­so­phie
Eine Kam­pa­gne für die Natur

Natur­kri­se und Bewusst­seins­wan­del – phi­lo­so­phi­sches Gespräch mit Mathi­as Beh­rens und Micha­el Evers

Gespräch mit der Fir­ma MELAWEAR über die öko­lo­gi­sche Revo­lu­ti­on und den Erwei­ter­ten Kunstbegriff

Das indi­ge­ne Volk der Kogi als Inspi­ra­ti­on für einen kul­tu­rel­len Wan­del und die Bedeu­tung der Kunst

Aktionsraum ERDEN:LEBEN

Die Natur atmet in allem“

Podi­ums­dis­kus­si­on und Gespräch am 17. Mai 2023 im Natur­kun­de­mu­se­um
mit hoch­in­ter­es­san­ten Referenten

Per­spek­ti­ven des kul­tu­rel­len Wan­dels in der Natur­kri­se –
Wis­sen­schaft, Phi­lo­so­phie und Kunst im Dialog

 

Refe­ren­ten:
- Kai Füld­ner,
Lei­ter des Natur­kun­de­mu­se­ums Otto­ne­um, der „sozu­sa­gen die prag­ma­ti­sche, klas­si­sche Wis­sen­schaft ver­trat“ und als Muse­ums­lei­ter nach­hal­tig unser Wis­sen über die Natur für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen bewah­ren möchte.

- Paul Reszke, Sprach­wis­sen­schaft­ler (Pro­jekt­grup­pe Cli­ma­te Thin­king, Uni Kas­sel), der sich mit der Spra­che und Kom­mu­ni­ka­ti­on zum The­ma Umwelt beschäf­tigt und Beuys als Bei­spiel nach­hal­ti­gen kom­mu­ni­ka­ti­ven Han­delns zwi­schen Kunst, Poli­tik und Öffent­lich­keit sieht: „Kunst ist die ein­zi­ge Form in der Umwelt­pro­ble­me gelöst wer­den kön­nen“, „Stadt­ver­wal­dung statt Stadtverwaltung“.

- Mar­tin Böh­nert, Phi­lo­soph (Pro­jekt­grup­pe Cli­ma­te Thin­king, Uni Kas­sel), der den Kli­ma­wan­del nicht nur wis­sen­schaft­lich, son­dern auch kul­tu­rell und als Phi­lo­soph die Kom­ple­xi­tät der Debat­te unter­sucht und der bestä­tig­te, dass wir uns, durch die Wis­sen­schaft, von der Natur distan­ziert haben (dis-enga­ge­ment).

- Micha­el Evers, Bil­den­der Künst­ler und Phi­lo­soph, der bekräf­tig­te, dass Kunst eine Brü­cke sein kann, um wie­der die ver­lo­re­ne Ver­bun­den­heit zur Natur zu fin­den und die Erfah­rung von Ästhe­tik uns der Natur wie­der nah brin­gen kann. Das Pro­blem sei die Distanz, die wir zur Natur erreicht haben, in der geschicht­li­che Tren­nung zwi­schen Logik und ratio­na­lem Den­ken und der Unter­ord­nung der Sinn­lich­keit und der Emp­fin­dungs­fä­hig­keit. Kunst als ästhe­ti­sche Natur­er­fah­rung kann neu­es Emp­fin­den ermöglichen.

- Mode­ra­ti­on: Susan­ne Jakub­c­zyk, Kunst­his­to­ri­ke­rin

 

Die Podi­ums­dis­kus­si­on woll­te, dank einer Erwei­te­rung des Blick­win­kels auf die Natur, einen Bei­trag zur „öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on“ leis­ten.
Die Art und Wei­se, wie wir die Natur in unse­rer heu­ti­gen Gesell­schaft ver­ste­hen, wird stark von den Natur­wis­sen­schaf­ten beein­flusst. Dies zeigt sich in der Spra­che, die im poli­ti­schen Dis­kurs, in öko­lo­gi­schen Stu­di­en und in der Umwelt­be­we­gung ver­wen­det wird, wo Daten und Fak­ten zur For­mu­lie­rung von Posi­tio­nen und zur Gestal­tung von Per­spek­ti­ven her­an­ge­zo­gen wer­den.
Bei der Dis­kus­si­on des The­mas Umwelt ist es aber hilf­reich, nicht nur aus der Per­spek­ti­ve der Wis­sen­schaft zu betrach­ten, son­dern auch die phi­lo­so­phi­schen und ästhe­ti­schen Per­spek­ti­ven als neue Zugän­ge zu unter­su­chen.
Obwohl wir von Natur aus ein Teil der Natur sind, hat unse­re moder­ne Lebens­wei­se dazu geführt, dass wir uns von ihr distan­ziert und ent­frem­det haben.
Der immer grö­ßer wer­den­de Abstand, die Auto­no­mie und die Eman­zi­pa­ti­on von der Natur wur­den als Zivi­li­sa­ti­on ver­stan­den, aber wir sind von der Natur abhän­gig und wir kön­nen ohne sie nicht über­le­ben. Es soll eine neue Wahr­neh­mung der Natur statt­fin­den in der die Natur nicht nur als Objekt, son­dern als Sub­jekt wahr­ge­nom­men wird. Wir brau­chen ein neu­es Ver­ständ­nis des Men­schen, das unse­re Ver­ant­wor­tung für die Natur mit­ein­schließt, eine neue natur­ver­bun­de­ne Ethik jen­seits der Natur­be­herr­schung, einen neu­en Huma­nis­mus, eine neue Auf­klä­rung, die mit die­ser ver­en­gen­den Sicht auf den Men­schen auf­räumt und Ver­ant­wor­tung für ande­re Lebe­we­sen, für die Natur und für kom­men­de Gene­ra­tio­nen erfasst. Kunst kann dabei zum Schlüs­sel­ele­ment werden.

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