Als Bewohner Kassels wundert man sich regelmäßig, dass diese einmalige Fläche nicht regelmäßig kulturell oder gastronomisch genutzt wird. Im 19. Jahrhundert gab es hier noch Biergärten und Felsenkeller, bis 1869 die Fabrikantenfamilie Henschel eine herrschaftliche Residenz mit Privatgarten auf dem Gelände baute. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde das Anwesen zerstört und das Areal ging in den Besitz der Stadt über.
Die gartenkulturelle Vergangenheit wurde aufgegriffen und anspruchsvolle Obstsorten wie Maulbeeren, Mispeln oder Feigen gepflanzt. Seit 2014 finden sich hier außerdem über 70 Obstbäume, die an Spalieren gezogen werden. Pomologen haben spezielle Sorten extra für diesen Standort ausgesucht.
Im documenta-Jahr gibt es hier nun die 13. Ausgabe der Lichten Wege zu sehen, bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2016 auf den Weinbergterrassen. Und das Wetter meinte es gut mit den Organisatoren: Die Sonne strahlte über der Südstadt und immer mehr Menschen strömten auf das Gelände, um sich das neueste Projekt der „Bewegungsperspektiven für Licht, Kunst und Kultur e.V.“ anzusehen. Als eine von der documenta fifteen autorisierten Lichtkunstausstellung zeigen 15 internationale Künstlerinnen und Künstler ihre Lichtinstallationen.