Kristina Bondarev
und ihre
vielschichtige zeitgenössische Collage-Kunst
Anlässlich ihrer Ausstellung im KUBATOR spricht Welt.Kunst.Kassel. mit der Künstlerin, die es versteht, durch eindrucksvolle surrealistische Collagen das Thema Feminismus anzusprechen, mit dem Konventionalismus zu brechen und Denkanstöße zu geben.
Ausstellung im KUBATUR
22.06.–23.07.2023
Donnerstags bis Sonntags 15.00 bis 19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung am Donnerstag den 23. Juni um 19.00 Uhr
Indem die Künstlerin Collage-Bilder aus ihrem gewohnten Kontext nimmt, erhalten sie eine spannende, völlig neue Definition.
Ihr erster tiefer Einblick in die Kunst begann 2012, als sie anfing, sich mit Kunst auseinander zu setzen.
Sie studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Bildende Kunst an der Universität Kassel.
W.K.K.: Liebe Kristina, möchtest Du vielleicht erstmal etwas von Dir und Deinem Werdegang erzählen? Erzähle uns bitte etwas über Deine Anfänge als Künstlerin. Wann hast Du Deine Kreativität zum ersten Mal entdeckt? Hattest Du immer das Bedürfnis, Künstlerin zu werden? Wodurch waren Deine Anfänge geprägt?
K.B.: Den Drang zum Handwerk, Veränderung und Schöpfung hatte ich bereits als Kind. Mit 11 Jahren habe ich bereits intensiv gezeichnet und mich in meinem Alltag viel mit kreativen Dingen beschäftigt. Und es hat sich seit dem nicht viel verändert, außer die Sicht auf die Erweiterung der Möglichkeiten und die Freiheit und meiner Sicht auf das Schöne.
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W.K.K.: Seit Beginn deiner Karriere reist Du einmal quer durch das Mixed Media Universum. Dabei liebst Du es über den eigenen Tellerrand zu schauen. Wie bist du zum Collagieren gekommen? Welche Möglichkeiten bietet dieses Medium im Gegensatz zu anderen Techniken? Welche Künstler haben Dich besonders beeinflusst?
K.B.: Die Collage habe ich vertiefend in meinem kunstwissenschaftlichen Studium kennenlernen dürfen. Meine Bachelor Arbeit drehte sich um die Ironie im DADA und ich war und bin fasziniert von dieser Bewegung. Jeder sollte ein wenig Kind sein dürfen und allein nach seinen Impulsen handeln. Frech, spielerisch und frei sein. Ich liebe den Weg, den Prozesses beim collagieren. Es befreit mich von der klassischen Weise zu malen. Den Weg habe ich gesucht und ich denke ich bin auf einem guten Weg für mich.
Meine Idole in der Kunst sind Francis Bacon und Lucian Freud und Berlinde De Bruyckere. Ich finde die einfach toll, die fesseln mich.
Beim collagieren habe ich tatsächlich keinen richtigen Ablauf. Ich klebe was da ist, drucke es aus und überarbeite es nochmal. Manchmal zerreiße ich die Sachen dann zum Schluss nochmal und führe sie zusammen oder trenne sie.
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W.K.K.: Wie gehst Du beim Collagieren vor? Wie sieht dein kreativer Prozess beim Arbeiten aus? Wo und wie kommen Mixed Media Elemente ins Spiel? Unter welchen Aspekten wählst Du diese verschiedenen Materialien aus?
Was ist so faszinierend daran, Bestehendes zu dekonstruieren und mit Neuem zusammenzuführen?
Welcher Teil des Entwicklungs- und Produktionsprozesses bereitet Dir am meisten Freude, und was fordert Dich am meisten? Was treibt Dich an?
K.B.: Die unterschiedlichen Materialien füge ich nach Lust und Laune zusammen. Manchmal sitze ich irgendwo und sehe der Gegenstand verändert sich im Zusammenspiel mit anderen Objekten etc.. so entstehen Dinge, manchmal denke ich mir, ich möchte das etwas: nass, gebrochen, flauschig, feurig, kalt oder warm aussieht oder den Eindruck gibt und überlege was es dazu braucht. Und dann kommt der Prozess und vieles verändert sich oder wird zerstört. Manchmal wird daraus auch ein Spiel und etwas ironisch. Die Faszination ist tatsächlich das Spielen mit dem was gegeben ist. Auch das man da keine richtige Anleitung hat, ich gehe meinem Gefühl nach und mache es. Natürlich entstehen im Laufe des Prozess vertiefende Gedanken, wie man das vielleicht steigern könnte oder welche Farben ich dann dazu verwenden werde. An sich bin ich mit dem collagieren ganz gut im Einklang. Das einzige was mich manchmal herausfordert sind die finanziellen Dinge, mit allem anderen bin ich ziemlich okay. Es passiert und dann entsteht etwas.
Entweder ich fühl es oder es wird zerstört, bis ich es fühle
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W.K.K.: Welche Pläne und Ambitionen hast Du als Künstlerin für die Zukunft?
K.B.: Für die Zukunft wünsche ich mir das die Besucher und Besucherinnen ein Teil meiner Collage werden können. Die Collage soll wachsen und sich verändern können.
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[ Das Interview führten: Sonja Rossettini + Helmut Plate ]
Biografie
Kristina Bondarev
Geboren 1991 in Semey, Kasachstan
2000 Umgesiedelt nach Deutschland
Lebt und studiert in Kassel
2010–2012 Arnold Bode, Gestaltungsschule, Kassel
2012- 2016 Kunstwissenschaft, Soziologie, Universität Kassel (B.A)
2022 Bildende Kunst
Performanceklasse, Neue Medien- Mathilde ter Heijne„ Malereiklasse-
Johannes Spehr
Ausstellungen
2015 Ausstellung in der Wild Wood Gallery, Kassel
2016 Ausstellung im Rokkeberg, Kassel
2016 Gruppenausstellung im Artstudio 55, Kassel
2017 Gruppenausstellung in der d:gallery, Kassel
2017 Gruppenausstellung Performance in Athen
2017 Performance + Installation im KMMN in Kassel
2017 Gruppenausstellung in der Pop Up Galerie, Stuttgart
2018 Gruppenausstellung im Interim, Kassel
2018 Gruppenausstellung in Café Neu, Kassel
2019 Einzelausstellung im Sandershaus, Kassel
2019 Einzelausstellung in der Fabrik für Allerlei, Kassel
2020 Einzelausstellung in der Wildwood-Galerie, Kassel
2021 Einzelausstellung im Da Vinci, Kassel
2022 Einzelausstellung in der Galerie CTOL, Kassel
2022 Gruppenausstellung in der Feinmechanik, Kassel
2022 Einzelausstellung im CTOL Galerie, Kassel
2022 Gruppenausstellung im C‑POP Galerie, Kassel
2022 Einzelausstellung im Solo, Kassel
2023 Einzelausstellung, Kunstbalkon, Kassel
2023 Einzelausstellung, Kubatur, Kassel
2023 Einzelausstellung, Wandelhalle , Bad Wildungen