hugenottenhaus
Die Geschichte des Hugenottenhaus Projektes beginnt mit der Ausstellung “neue enden” 2015 im Fridericianum/Kasseler Kunstverein, die Silvia Freyer und Lutz Freyer zu Ehren ihres Lehrers Fritz Schwegler organisieren.
Fritz Schwelger hat eine große Gruppe von Künstler:innen als Professor der Düsseldorfer Akademie begleitet und starke Impulse durch seine Interventionen gesetzt. Fritz Schwegler, der zweimal an der documenta teilnahm, hat uns immer wieder ermuntert unserem künstlerischen Tun zu vertrauen und es gleichzeitig mit unseren Kolleg:innen zu prüfen und infrage zu stellen.
Was als Gegensatz erscheint, bedeutet nichts weniger als unser individuelles Künstlersein mit der Mitwelt in Beziehung zu setzen. Und dieser Grundsatz war die Basis der Ausstellung neue enden.
39 Künstler:innen, darunter documenta Künstler:innen wie Alice Creischer, Christian Phillipp Müller, Norbert Radermacher und Thomas Schütte und Biennale Venedig Teilnehmer wie Thomas Demand, Martin Honert und Gregor Schneider, stellten ihre Werke für die Ausstellung zur Verfügung. Viele davon haben sich an einer Edition beteiligt, die die Ausstellung finanziell mitgetragen hat. Diese Edition kann noch erworben werden.
Udo Wendland hat mit seiner Impulse für Kassel Stiftung die Ausstellungsreihe von Anfang an begleitet und als Hauptsponsor unterstützt.
Die Qualität der ausgestellten Arbeiten haben ihn so angesprochen, dass er den Schwerpunkt seiner Kunstsammlung auf die Künstler:innen von neue enden verlagerte. Inzwischen umfasst die Sammlung einige 100 Werke.
Das Hugenottenhaus wurde im frühen 19. Jhd. gebaut. Sein Name verweist auf das Schicksal der Hugenotten in Kassel …
Eins der letzten Häuser dieser Art
Das traditionsreiche Gebäude wurde in den Jahren 1825/1826 im für die Kasseler Oberneustadt typischen Barockstil vom Maurermeister und Bauherrn Andreas Kraus errichtet. Es ist eines der letzten 5 Häuser dieser Art.
Das Haus verweist in seinem Namen auf das Schicksal der Hugenotten, die seit der Bartholomäusnacht in Frankreich verfolgt wurden und von dort fliehen mussten. So kamen einige tausend „Réfugiés“ seit 1700 nach Kassel und prägten seither das Stadtbild bzw. die Stadtgeschichte entscheidend mit.
Friedrichpalais brannte 1943 fast vollständig aus
Das angrenzende, ehemalige „Friedrichpalais“, brannte in der Bombennacht vom 22.10.1943 fast vollständig aus und wurde 1953 im Stil des Hugenottenhauses wiederaufgebaut.
Der Architekt Paul Bode, Bruder des documenta Gründers Arnold Bode, schloss die Baulücke links des Hauses mit dem im Stil der fünfziger Jahre gebauten Hotel Hessenland.
Hugenottenhaus stand seit fast 50 Jahren leer
Es entstand der große und kleine Ballsaal, auch Bodesaal genannt, den viele Kasseler in den sogenannten Wirtschaftswunderjahren nutzten. Seit den 70er Jahren, also seit 50 Jahren, einem halben Jahrhundert, stand das Hugenottenhaus inmitten Kassel überwiegend leer!
Die Ausstellung transit 1993 ließ das Haus noch einmal aufleben. Erst zur documenta 13 im Jahre 2012 wurde es wieder geöffnet. Die documenta Künstler Tino Sehgal, der den Bodesaal für eine Dauerperformance abdunkelte, Theaster Gates, der mit einer Gruppe das Hugenottenhaus für 100 Tage bewohnte und metaphorisch heilen wollte und auch Lawrence Weiner haben bis heute Spuren im und am Gebäude hinterlassen.
„die Mitte von die Mitte von die Mitte von“
So verweist der Schriftzug bzw. die Denkfigur von Lawrence Weiner „die Mitte von die Mitte von die Mitte von“ an der Außenwand des Hauses auf die Besonderheit des Ortes in Kassel ebenso hin, wie auf die Notwendigkeit einer Neuorientierung von einer Mitte auf viele Mitten.
Doppelzimmer von 2021 mit einem virtuellen 3D Rundgang.
@ clipmedia, Stephan Haberzettl 2021 https://clipmedia.de/3d
Hugenottenhaus
Friedrichsstr. 25 | 34117 Kassel
Fon: 0561 88 20 98 5 | E‑Mail: freyer.kunst@web.de
www.hugenottenhaus.com
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag von 12:00 bis 19:00 Uhr