Hallenbad Ost

1929 vom Stadt­bau­amt ent­wor­fen und erbaut, ist es eines der weni­gen Gebäu­de in Kas­sel, das im Bau­haus­stil kon­zi­piert ist. 1930 wur­de es ein­ge­weiht und dien­te seit­dem nicht nur dem Frei­zeit­ver­gnü­gen. Gera­de in den Anfangs­jah­ren, als es in vie­len Kas­se­ler Woh­nun­gen noch kei­ne guten Wasch­mög­lich­kei­ten gab, wur­den die soge­nann­ten „Volks­ba­de­wan­nen“ von den Bewoh­nern ger­ne genutzt. Beheizt wur­de es übri­gens von dem 1894 eröff­ne­ten Gas­werk unweit des Hal­len­bads gele­gen, des­sen über­schüs­si­ge Wär­me­en­er­gie genutzt wurde.

Über dem Ein­gang des Gebäu­des prangt ein rie­si­ges Ban­ner mit den Wor­ten „Bara Lapar Jadi­kas Palu“, was in etwa „Die Flam­me des Hun­gers trans­for­miert sich in einen Ham­mer“ bedeu­tet. Star­ke Bot­schaf­ten sind hier oft zu finden.

Das indo­ne­si­sche Künst­ler­kol­lek­tiv Taring Par­di zeigt eine Retro­spek­ti­ve aus 22 Jah­ren bestehend aus groß­for­ma­ti­gen Ban­nern, Holz­schnit­ten und wayang kar­dus, lebens­gro­ße Figu­ren aus Pap­pe. Die Bil­der erzäh­len vie­le Geschich­ten, in klei­nen Details lässt sich Poli­tik und Gesell­schaft, Leben und Über­le­ben in Indo­ne­si­en erfah­ren. Man soll­te sich Zeit für die ein­zel­nen Bil­der neh­men und auf Ent­de­ckungs­rei­se gehen.

Vor der docu­men­ta-Hal­le fin­den sich auch meh­re­re Dut­zend der wayang kar­dus, außer­dem kann man an der C & A – Fas­sa­de und am Ron­dell Ban­ner der Grup­pe fin­den. Am Ein­gang steht Bayu Wido­do und bie­tet Holz­schnit­te und klei­ne bedruck­te Stof­fe an. Für 25,- Euro kann man ein Stück docu­men­ta mit nach Hau­se nehmen.

Fitria­ni Dwi Kurniasih

Fitria­ni Dwi Kur­ni­a­sih, eine der Künst­le­rin­nen des Kol­lek­tivs, ist ein wenig trau­rig, denn sie muss am 04.Juli wie­der zurück nach Indo­ne­si­en. Das Visum läuft ab, und ob sie noch­mal das Geld für einen wei­te­ren Flug nach Kas­sel zusam­men bekommt, steht in den Ster­nen. Bei der Fra­ge, wel­ches Werk von ihr sei, kommt die Ant­wort, sie hät­ten alles im Kol­lek­tiv erar­bei­tet und lächelt. Über­haupt ist es auf­fäl­lig, wie oft man freund­lich begrüßt wird. Die­se Offen­heit und Lebens­freu­de lässt sich an vie­len Orten der dies­jäh­ri­gen docu­men­ta spüren.


[ Ger­rit Bräu­ti­gam | Redaktion ]

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