Hallenbad Ost
Über dem Eingang des Gebäudes prangt ein riesiges Banner mit den Worten „Bara Lapar Jadikas Palu“, was in etwa „Die Flamme des Hungers transformiert sich in einen Hammer“ bedeutet. Starke Botschaften sind hier oft zu finden.
Das indonesische Künstlerkollektiv Taring Pardi zeigt eine Retrospektive aus 22 Jahren bestehend aus großformatigen Bannern, Holzschnitten und wayang kardus, lebensgroße Figuren aus Pappe. Die Bilder erzählen viele Geschichten, in kleinen Details lässt sich Politik und Gesellschaft, Leben und Überleben in Indonesien erfahren. Man sollte sich Zeit für die einzelnen Bilder nehmen und auf Entdeckungsreise gehen.
Vor der documenta-Halle finden sich auch mehrere Dutzend der wayang kardus, außerdem kann man an der C & A – Fassade und am Rondell Banner der Gruppe finden. Am Eingang steht Bayu Widodo und bietet Holzschnitte und kleine bedruckte Stoffe an. Für 25,- Euro kann man ein Stück documenta mit nach Hause nehmen.
Fitriani Dwi Kurniasih, eine der Künstlerinnen des Kollektivs, ist ein wenig traurig, denn sie muss am 04.Juli wieder zurück nach Indonesien. Das Visum läuft ab, und ob sie nochmal das Geld für einen weiteren Flug nach Kassel zusammen bekommt, steht in den Sternen. Bei der Frage, welches Werk von ihr sei, kommt die Antwort, sie hätten alles im Kollektiv erarbeitet und lächelt. Überhaupt ist es auffällig, wie oft man freundlich begrüßt wird. Diese Offenheit und Lebensfreude lässt sich an vielen Orten der diesjährigen documenta spüren.
Impressionen
[ Gerrit Bräutigam | Redaktion ]