Eine Stadt im Galerien-Fieber
EVERCHANGING
Galeriefest 2023
[ Von Sonja Rossettini ]
In Kassel fängt am Donnerstag den 11. Mai das Galeriefest an und man weiß gar nicht wo man anfangen soll, so groß ist die Fülle der Ausstellungen und Veranstaltungen im Programm.
Das Galeriefest ist in der 11. Ausgabe, mittlerweile ein mit Spannung erwarteter Termin im Kunstleben unserer Stadt und sorgtfür ungewöhnliche Ansichten, neue Perspektiven und einenlebendigen Dialog. Junge, ambitionierte Künstler, die mit ihren Wurzeln, mit der Kunstgeschichte und aktuellen Themen, intelligent spielen und es verstehen mit Materialien und Werkstoffen umzugehen.
Und auch dieses Jahr werden die Besucher*Innen zu einem Rundgang durch die gesamte Stadt eingeladen, um räumliche Installationen sowie Ausstellungs- und Veranstaltungsorte zu entdecken.
Mehrere Galerien sowie Museen und weitere Kooperationspartner präsentieren beim Galeriefest vom 11. bis 25. Mai 2023 moderne und zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau.
Welt.Kunst.Kassel. hat mit dem Organisationsteam und Projektleitung bestehend aus Franziska Weygandt, Louise Knafla und Smilla Siebenschock und Tobias Rasch (Verein Südgalerien e.V.), die die Veranstaltung organisieren und koordinieren, die jungen Künstlern eine Chance geben möchten und auch die Schnittstelle zwischen allen Teilnehmenden, Kunst- und Kulturschaffenden, der Stadt Kassel, Sponsor*Innen und weiteren lokal interagierenden Personen bzw. Institutionen bilden, über das Fest, Ihre Arbeit und Engagement und die Kunstszene in Kassel gesprochen.
Die Initiator*Innen vom Verein „Südgalerien e. V.“ bespielten 2013 erstmals zum Stadtjubiläum 1.100 Jahre Stadt Kassel, die Südstadt mit dem Galeriefest Kassel. Die Idee zu gemeinsamen Aktionen und die Südstadt mit Galerien zu beleben entstand in Zusammenarbeit zwischen Tobias Rasch, Melanie Vogel und Ulrike Petschelt, später kam noch Svenja Schmidt hinzu. Das Festival hat sich seitdem in den letzten Jahren zu einer der bedeutendsten jährlichen Veranstaltungen entwickelt, die Hunderte von Kunstbegeisterten gleichermaßen anzieht und sich der Aktion angeschlossen haben. Während am Anfang die Veranstaltungsorte meistens im südlichen Teil von Kassel befanden, weil die Frankfurter Straße als Herzstück der blühenden Kunstszene der Stadt diente und sich zu einem kulturellen Zentrum entwickelt hatte, werden dieses Jahr auch Ausstellungsräume, Galerien, Ladengeschäfte, Museen und Leerstände in der Kasseler Südstadt, Innenstadt, im Schillerviertel und an der Weserspitze bespielt und in eine dynamische Ausstellungsszenografie integriert, die das Publikum fesseln und ansprechen wird.
Das Kuratoren-Team wurde in der Zeit immer wieder neu belebt und wird dieses Jahr von der Kunsthochschule und den Studentinnen Franziska Weygandt, Louise Knafla und Smilla Siebenschock in der Projektleitung repräsentiert.
Das Organisationsteam 2023: v.l.n.r.: Smilla Siebenschock, Franziska Weygandt, Louise Knafla, Lea Sambale, Fabian Heller, Can Wagener.
© Foto: Melanie Vogel.
Das Team an sich ist aber noch viel größer, mit Fabian Heller (Webseite Entwicklung), Lea-Maraike Sambale (Social Media), Aljona Marsov(Schulerpraktikantin), Can Wagener (Gestaltung), Marketing, Grafik, Sponsoren-Akquise, Auf- und Abbau, technische Hilfe und sonstige Unterstützer und den Mitgliedern des Vereins „Südgalerien e. V.“. Und alle arbeiten und engagieren sich, hoch professionell, als gemeinnütziger Verein ehrenamtlich, praktisch nebenher.
Ein größerer Bestandteil der Galeriefestes sind deswegen außerdem die Sponsoren und Förderer, die das Galeriefest von Anfang an begleiten, unter anderem das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturamt der Stadt Kassel, die SV Sparkassenversicherung, das Kassel Citymanagement, Kassel Marketing, die CDW Stiftung und die Kasseler Sparkasse sowie die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die ermöglichen, dass das Galeriefest für alle Interessierten und Besucher*Innen kostenfrei ist.
Das Projektmanagement des Galeriefestes mit den Sponsoren die das Galeriefest von Anfang an begleiten: v.l.n.r.: Tobias Rasch (Verein Südgalerien e.V.), Sabine Heinemann (City Management), Smila Siebenstock, Louise Knafka, Franziska Weygandt und Katrin Westphal (Kasseler Sparkasse).
Interview mit dem Team des Projektmanagement
W.K.K.: Das Galeriefest feiert mittlerweile sein 11-jähriges Bestehen und hat sich zu einem festen Bestandteil der Kasseler Kulturlandschaft etabliert. Wann und wie kam die Idee eines Jubiläumsfestes?
Franziska Weygandt: Letztes Jahr bei der Eröffnung des Galeriefestes 2022 kam jemand und fragte, wieso wir nicht ein 10-jähriges Jubiläum gefeiert hätten aber wir hatten wirklich nicht daran gedacht. Das wollen wir dieses Jahr mit einem 11-jährigen Jubiläum gewissermaßen nachholen und wollen diese Feier auch dazu nutzen, um zu reflektieren, wie hat sich im Laufe der Jahre das Galeriefest verändert, was ist gleich geblieben, welche Erfahrungen konnten wir aus den letzten documenta Ausstellungen sammeln, wie entwickelt sich derKulturbetrieb in der Stadt. Das Team hat sich zum Beispiel geändert aber dieGrundstruktur mit dem Verein „Südgalerien e. V.“ ist unverändert geblieben. Wir haben auch ein Archiv auf unserer Webseite neu entwickelt, wo man die Geschichte und die Entwicklung des Galeriefests nachvollziehen kann (https://www.galeriefest-kassel.de/archiv). Außerdem sind alle Events mit denNamen der Künstler*Innen im Archiv gelistet.
Mit dem Titel „everchanging“ möchten wir eben diese Entwicklung, Herausforderungen und Möglichkeiten des Festivals im kulturellen Bereich sowie strukturelle und persönliche Faktoren beleuchten und über Arbeitsprozesse und die damit verbundene Machtdynamiken zum Nachdenken anregen. Wir möchten auch versuchen, eine nachhaltige, interne, bessere Organisationsstruktur zu schaffen, interne Abläufe und festgefahrene Strukturen überprüfen, erweitern oder abschaffen, um die nächsten Jahre aus „Lessons learned“ besser planen zu können. Wir haben versucht, dieses Konzept auch in den Ausstellungen und im Programm nachzubilden.
Louise Knafla: „everchanging“ darf in beide Richtungen, positiv oder negativ interpretiert werden. Es kann Sicherheit in den bestehenden Strukturen bedeuten, um dann aus diesen Strukturen weiterzudenken und kreativer zu arbeiten. Wenn man die Strukturen nicht ändert, kann es aber auch zu Machtproblemen kommen. Wir möchten deswegen transparenter arbeiten und offen klären, welche Strukturen es überhaupt gibt, die sich vielleicht im Laufe der Jahre auch festgefahren haben, welche möchten wir behalten und welche nicht. Ziel ist es, ein transparenteren Umgang mit Budget und Machtpositionen aber auch mit kuratorischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen. Vor allem möchten wir den Fokus auch auf Menschen mit Migrationshintergrund, People of Color oder Prekariat richten. Der dafür gewählte Titel ‘everchanging’ kann also als Aussage, Frage oder Aufforderung verstanden werden. Die Strukturen und die Arbeit in der Kulturbranche sollen hinterfragt, kritisiert und reflektiert werden.
Auch das Plakat ist deshalb auf transparentes Papier im Siebdruck gedruckt.
Franziska Weygandt: Wir möchten auch mit dem Budget transparenter umgehen, denn es besteht der Eindruck, dass das Galeriefest hätte ein großes Budget zur Verfügung, aber in der Realität steht ganz viel ehrenamtliche Arbeit dahinter.
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W.K.K.: Tobias, du warst einer der Initiatoren des Galeriefests. Wie findest du diesen Ablösungsprozess mit einem neuen Team? Wie gehst du damit um?
Tobias Rasch: Es gibt Phasen, wo ich das sehr gut und entspannt empfinde und andere, wo ich doch Lust hätte, mehr mitzumachen. Aber es war vor 2 bis 3 Jahren eine bewusste Entscheidung, mich zurückzuziehen und zu versuchen, Arbeit abzugeben. Es ist sehr schön zu sehen, dass es in den letzten Jahren genauso gut und sogar besser funktioniert, weil die jungen Leute kreativ und engagiert sind. Das betrifft nicht nur das Galeriefest sondern auch andere Projekte, die über den Verein oder die Galerie laufen. Ich finde die neue Organisation sehr gut und genieße das auch.
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W.K.K.: Junge Kunstschaffende erhalten beim Galeriefest eine Plattform, um ihre Werke zu präsentieren und sich mit Impulsen zu aktuellen Diskursen einzubringen. Ihr möchtet das Kuratieren transparenter gestalten. Wie werden die Künstler*Innen ausgesucht und wie erfolgt die Zusammenarbeit?
Franziska Weygandt: Im Programmheft sind die Veranstaltungen und Ausstellungen, die von uns direkt organisiert und verantwortet werden in der Farbe Schwarz dargestellt. Hier haben wir direkt die Künstler*innen angefragt, ob sie dabei sein wollen. Sie kommen teilweise aus Kassel aber es sind auch einige internationale Namen dabei. Die Künstler*Innen bekommen von uns ein Ausstellungshonorar in der Höhe von 200 € und gegebenenfalls auch Material oder Reisekosten bezahlt.
Die im Programmheft in Weiß hinterlegte Veranstaltungen und Ausstellungen, die wir „Collaterali“ genannt haben, sind von den bestehenden Galerien,Institutionen und Museen in Kassel organisierte Ausstellungen, die parallel zum Galeriefest laufen und nicht von uns organisiert und finanziert werden.
Louise Knafla: Sowohl im Programmheft als auch auf der Webseite sind mit der neuen Struktur nun auch alle Orte mit Adressen und die Öffnungszeiten übersichtlicher, so dass man besser organisieren kann, wo und wann man hingehen möchte.
Franziska Weygandt: Die Künstler*Innen wurden unterschiedlich ausgesucht. Wir nutzen natürlich das Netzwerk der Kunsthochschule, es sind auch ein paar Studenten und Künstler*Innen dabei die wir kennen, aber es gibt auch Künstler die wir einfach aus anderen Ausstellungen kennen. Ich führe zum Beispiel über das Jahr eine Liste und notiere interessante Künstler*Innen, die ich bei Ausstellungen oder Veranstaltungen sehe, oder auf Instagram folge oder aus anderen Netzwerken kennengelernt habe.
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W.K.K.: Ihr arbeitet auch selber als Kunstvermittlerinnen in der Kunsthalle Fridericianum und habt bei der documenta fifteen als sobat-sobat vermittelt. Wie läuft die Kunstvermittlung beim Galeriefest?
Louise Knafla: Wir bieten beim Galeriefest klassische Touren von der Dauer einer Stunde an. Wir haben zwei Personen, Lis Nachtigal und Antonin Steinke, die auch als sobat-sobat bei der documenta fifteen als Vermittler gearbeitethaben, die Themenführungen machen, die mehrmals wiederholt werden.
Der thematische Rundgang Außen_Innen_Welten in der Grimmwelt nimmt künstlerische Praxen in den Blick, die vom Umgang und Bewältigungsstrategien vielseitiger Lebenssituationen erzählen.
Es gibt Führungen im Modehaus SINN und im thematischen Rundgang „Frame_Works“ möchten wir auf die Rahmenbedingungen von Kunstproduktion und ‑betrieb blicken und, passend zu unserem Thema „everchanging“, über hiesige Schwierigkeiten sprechen.
Franziska Weygandt: Außerdem finden auch Künstlerführungen statt und wir haben auch viele Artist-Talks.
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W.K.K.: Der Name der Veranstaltung „Galerie-Fest“ mag teilweise irreführend klingen, weil es eigentlich wenige „Galerien“ in wahrste Sinne des Wortes sind, die das Fest antreiben, sondern es geht um Ausstellungsräume, Künstler*Innen Projekte, Ladengeschäfte, Museen…die mitmachen. Welche Rolle spielen die Kasseler Galerien?
Franziska Weygandt: Beim Galeriefest sind in der Tat keine „Verkaufsgalerien“ vertreten, es geht ja mehr um Projekträume, Ateliers, Ausstellungsräume und das Kasseler Kunstnetzwerk. Wir verstehen, dass der Name, mit dem Akzent auf „Galerien“ irreführend klingen mag, aber der Name hat sich mittlerweile
Tobias Rasch: Das Galeriefest hat sich im Laufe der Jahre verändert. 2013 waren in der Frankfurter Straße mehr Galerien, wie die Galerie Rasch und die Galerie Petschelt und noch ein paar andere vertreten, die auch den Anspruch zu verkaufen hatten. Daher kam auch der Name. Heutzutage sind die meistenGalerien, die diesen Namen tragen, nicht unbedingt kommerzielle, klassischeGalerien im engeren Sinn sondern eher Ausstellungsräume oder Projekt-Räumlichkeiten, wo Kunst zu sehen ist, die gesponsert wird, oder Vereine. Eigentlich gibt es in Kassel mittlerweile wenig kunsthandelnde Galerien, wo es nur um den Verkauf von Kunst geht. Viele haben geschlossen oder treiben Kunstprojekte voran, nicht unbedingt mit dem Ziel zu verkaufen.
Beim Galeriefest geht es auch nicht um den Verkauf von Kunst, das Fest an sich ist keine Verkaufsausstellung. Deswegen unterstützen wir auch die Künstler finanziell mit einem Honorar, damit sie am Galeriefest teilnehmen können. Es ist also nicht mehr entscheidend, dass die Künstler*Innen was verkaufen. Es wird auch immer schwieriger für Künstler*Innen zu verkaufen, insbesondere wenn es um Performance, konzeptionelle Arbeiten, Videos oder neue Medien geht.
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W.K.K.: Von was leben also die Künstler*Innen oder wie leben sie?
Tobias Rasch: Der Traum, dass man als Künstler*In eine Galerie findet, mit der man einen Vertrag abschließt und damit Geld verdienen kann, bleibt ein Traum, weil die Statistiken zeigen, dass es nur wenige Künstler*Innen gibt, die damit Erfolg haben. Die Kasseler Galerieszene ist wirklich überschaubar. Meine Erfahrung mit der Galerie Rasch ist, dass ich mit ein paar Künstlern Erfolg hatte aber insgesamt reichte es nicht, deswegen engagiere ich mich mittlerweile mehr in Künstlerprojekten.
Louise Knafla: Die meisten Künstler haben einen Nebenjob oder nehmen Residenzen an. Aber man kann Residenzen auch kritisch sehen, weil sie sind wirklich nur für eine Person gedacht, es gibt einen Präsenzpflicht und es wird oft nicht mitgedacht, dass das nicht mit einem Familienleben zu vereinbaren ist.Viele Künstler*Innen müssen viel Zeit, Aufwand und Energie in Förderung Anträge und Verwaltungswege investieren. Das wird auch zu einer unbezahlten, zeitweise fast Vollbeschäftigung ohne die Sicherheit, eine Förderung zu bekommen.
Louise Knafla: Viele Künstler versuchen Ihre Arbeiten auf anderem Wege zu verkaufen. Im Second-Hand, Vintage- und Möbel‑Läden, wie beispielsweiseUnouno an der Weserstraße 11b, der auch Ausstellungsort ist. Dort können Künstler zum Beispiel auch Ihre Werke anbieten. Im Tattoo Studio Olga in der Erzbergerstraße 32, auch ein Ausstellungsort, stellt Frances Cannon Ihre Illustrationen aus, die man auch als Tattoo erwerben kann.
Franziska Weygandt: Als Künstler*Innen das Leben durch den Verkauf von Arbeiten zu finanzieren ist eine fast utopische Vorstellung. Viele nehmen eine Stelle in der (Hochschul-)Lehre an oder setzen ihre Skills bei kreativen Arbeitsstellen um, als Webseiten-Gestalter oder Kunstvermittler.
Louise Knafla: Aber natürlich sind alle Arbeiten die wir auf dem Galeriefest ausstellen auch zu erwerben. Auf der documenta fifteen versuchte die Lumbung Gallery, außerhalb des etablierten Kunstmarktes und innerhalb der Parameter bestehender Kunstökonomien, Ressourcen hin zu einer stärker gemeinwohlorientierten Wirtschaftsweise zu verschieben. Wir haben über ähnliche Modelle nachgedacht aber wir haben noch nicht die nötigenStrukturen. Natürlich kann man aber auf dem Galeriefest auch Kunst kaufen wenn man möchte.
Franziska Weygandt: Wir haben noch nicht die notwendige Struktur, um Kaufverträge zu verhandeln. Die ehrenamtliche Arbeit, die wir in der Organisation des Galeriefestes investieren, ist aber praktisch unbezahlbar. Wir machen es aber gerne und wir haben Spaß daran, weil wir uns mit Kunst und Künstler*Innen auseinandersetzen möchten, wichtige Themen angehen möchten, das Netzwerk schätzen, den Künstler*Innen eine Plattform und eine Chance geben möchten.
Louise Knafla: Es geht uns eigentlich mehr um emotionale als um materielle Werte.
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W.K.K.: Und dennoch und destotrotz, dank des Engagement vieler und dank eurer Arbeit, boomt die Kunstszene in Kassel und wir erleben ein starkes Kunst-Netzwerk in der Stadt.
Louise Knafla: Unsere Arbeit macht uns nicht nur Spaß sondern wir sind auch stolz, diese Chance zu haben, als Studenten, die Kunstszene unterstützen zu dürfen.
Franziska Weygandt: Es gibt hier in der Südstadt viel Initiative, viele Kunsträume und neue Projekte.
Louise Knafla: Das zeichnet auch Kassel aus und während in Frankfurt die Mieten sehr hoch sind, sind sie hier in Kassel günstiger und es ist auch hier noch möglich überhaupt Räume zu finden.
In diesem Sinne hat Kassel noch viel Potential und Einiges zu bieten.
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W.K.K.: Wir bedanken uns bei Ihnen sehr herzlich für das Gespräch.
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Viele junge Künstler zieht es nach Kassel, für einige Monate, für ein paar Jahre oder für immer. Sie nutzen die technische und personelle Infrastruktur sowie die Kommunikationskanäle der Stadt, um eigene Projekte zu realisieren.
Eine neue Künstlergeneration verhilft unserer documenta-Stadt zu neuem Glanz. Die Kunststadt Kassel boomt und ist auch außerhalb der documenta Drehpunkt und Angelpunkt der Kunst und Kulturszene, die das Bild einer kreativen Stadt prägt. Die Bedeutung des kulturellen Beitrages der Künstler und der Kunstorte wird oft unterschätzt aber insbesondere junge Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft: Wenn es Veränderungen gibt, sind die Künstler die Ersten, die unverblümt und ehrlich versuchen, sie umzusetzen. Ohne Kreativität gibt es keinen Fortschritt und keine Perspektiven für die Zukunft.
Die Welt der Kasseler Kunst ist ein Kaleidoskop aus Farben und Vielfalt und es ist schwer zu glauben, dass es eine konsistente Struktur und Ordnung gibt, die all dem zugrunde liegt. Aber tatsächlich hat sich die Kasseler Kunstszene zu einem riesigen Netz aus größeren und kleineren Betrieben entwickelt und insbesondere bei der Untersuchung von Kunst-Locations, bedarf es einer genaueren Betrachtung. In diesen Räumen gedeiht ein Ökosystem, das vielleicht nicht sofort ersichtlich ist. Dennoch hat es eine enorme Bedeutung für angehende Künstler und Neulinge in der Kunstwelt, weshalb es entscheidend ist, dieses System zu verstehen. Letztendlich ist es Ziel der hier lebendenKünstler, Ihre künstlerische Arbeit mit der Welt zu teilen. In dieser Hinsicht bietet das Galeriefest einige praktikable Optionen, um dieses Ziel zu erreichen, denn es bietet jungen Künstlern und Kulturschaffenden eine Plattform, um ihr Schaffen zu präsentieren und so zu aktuellen Diskursen beizutragen und neue Impulse zu setzen.
[SR]
EVERCHANGING – Galeriefest Kassel 2023
11.–25. Mai 2023
Programm: https://www.galeriefest-kassel.de/programm
Veranstalter/Initiator: Südgalerie e.V.
Organisationsteam: Franziska Weygandt, Louise Knafla und Smilla Siebenschock
https://www.galerien-kassel.de
https://www.galeriefest-kassel.de