Mitgliederwerbung
© Foto: documenta-Archiv
Arnold Bode, © Foto: documenta Archiv
Das documenta forum wurde 1972 von Arnold Bode
als Freundeskreis der documenta gegründet.
Was macht das documenta forum
Das documenta forum verpflichtet sich, Bodes Ausstellungsidee weiterzuentwickeln und zur Sicherung der Rahmenbedingungen der documenta als der internationalen und unabhängigen Ausstellung zeitgenössischer Kunst beizutragen. Dazu gehören kulturpolitische Stellungnahmen, Diskussionen, Gespräche und Veranstaltungen. Zur Sicherung und Stärkung der documenta gehört der weitere Ausbau des documenta Archivs und die Einrichtung des documenta Instituts. Das documenta forum sieht in der Unterstützung des Archivs und des Instituts eine wesentliche Aufgabe. 2020 konnte das documenta forum 12.000 Euro zur Unterstützung eines Digitalisierungsprojekts der Fotosammlung des Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle zur Verfügung stellen.
Wir setzen uns für den Erhalt und die Pflege der documenta-Kunstwerke im Außenraum ein. In den Jahren 2006/2007 konnten wir mit Hilfe einer Bürgeraktion (Mein LaserMeter) sowie mit Hilfe von Sponsoren 200.000 Euro mobilisieren, um Horst Baumanns “Laserscape” aus der documenta 6 technisch neu zu installieren. Außerdem werden wir dazu beigetragen, dass die Klanginstallation “Three to one” von Max Neuhaus im AOK-Treppenhaus restauriert werden kann. Die documenta 15 findet vom 18. Juni bis 25. September 2022 statt. Die Vorbereitung und die Aktionen der künstlerischen Leitung ruangrupa werden wir intensiv begleiten.
Wenn Sie für die Stärkung der documenta-Idee sind, unsere Ziele unterstützen und Lust haben, Themen zu aktueller Kunst und zur documenta zu diskutieren, dann sind Sie uns als Mitglied herzlich willkommen. Ein digitales Beitrittsformular finden Sie unter Über uns – Mitglied werden. Gern würden wir Sie auch als unseren Gast bei einem Jour fixe begrüßen.
1972–2022
Seit 50 Jahren ist der Verein mit der inzwischen weltweit bedeutendsten
Ausstellung zeitgenössischer Kunst, dem Fridericianum und dem documenta archiv befasst – und daher selbstverständlich auch mit der zeitgenössischen Kunst im 20. und 21. Jahrhundert allgemein sowie mit den kulturellen Entwicklungen und Ereignissen in Kassel. So spegelt die Geschichte des Vereins auch einen Teil der lokalen Kultur-Geschichte wie auch die documenta-Geschichte.
Als ein Freundeskreis von Arnold Bode am 16. Juni 1972 gegründet, sind Zwecke und Ziele des documenta forums mit der documenta eng verbunden. Was ursprünglich vom documenta-Gründer als Instrument der Einflussnahme auf seine sich weiterentwickelnde Ausstellungsidee gedacht war, hat sich von einem engen Freundeskreis, der kein Mitgliederverein sein wollte, zu einer heute auch in der kulturinteressierten Öffentlichkeit wahrgenommenen Einrichtung mit über 100 Mitgliedern entwickelt. Das documenta forum ist damit im eigentlichen Sinne des Wortes zu einem „Forum“ geworden, zu einem Ort also, an dem eine rege öffentliche Diskussion zu Kunst- und Kulturfragen der Stadt und insbesondere zu documenta-bezogenen Themen geführt wird.
Heute ist das Interesse daran größer als je zuvor. Es ist daher zu wünschen, dass mit seinem über fünf Jahrzehnte gewachsenen Selbstverständnis dem documenta forum eine erfolgreiche Zukunft beschieden sein wird und die jüngere Generation bereitsteht, sich für die Anliegen des Vereins zu engagieren.
Der Vorstand
Grußwort
Christian Geselle
Die documenta hat weltweit viele Freunde und Anhänger.
Seit einem halben Jahrhundert gibt es eine besondere und tiefe Verbundenheit des Vereins documenta forum, der die documenta seither auf vielfache Weise unterstützt und stärkt. Mit ihrem Engagement, mit Idealismus und auch Beharrlichkeit haben die Kunstfreundinnen und Kunstfreunde zudem nachhaltig in die Kasseler Stadtgesellschaft gewirkt und mit ihrer Begeisterung für die Weltkunstschau angesteckt. Beispielhaft ist die Bürgeraktion zum Erhalt beziehungsweise zur Neuinstallation von Horst H. Baumanns Laserskulptur, die längst zu einem Wahrzeichen unserer Kunst- und Kulturstadt geworden ist. Hervorzuheben ist unter anderem auch die engagierte Sponsorensuche als Unterstützung des Digitalisierungsprojektes für das documenta archiv. Und nicht zuletzt hat das documenta forum eine wichtige und gewichtige Stimme auch in öffentlichen Diskussionen, die mit diesem lebendigen und überaus spannenden Organismus documenta naturgemäß verbunden sind.
Herzlichen Dank für dieses herausragende und beständige Engagement für unsere documenta!
Christian Geselle
Oberbürgermeister der Stadt Kassel
Grußwort
Dr. Susanne Völker
Liebe Mitglieder und Freundinnen und Freunde des documenta forums,
im Jahr 1972 von Arnold Bode als Freundeskreis der documenta gegründet, hat sich das documenta forum in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einer festen Größe in der Kasseler Kulturszene entwickelt. Es begleitet seit seiner Gründung die documenta und steht als Plattform allen Kasseler Bürgerinnen und Bürgern offen. Das forum hat sich so zu einem unterstützenden wie auch kritischen Wegbegleiter der Weltkunstschau entwickelt, der vielfältigen Debatten und Diskursen rund um die alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellung Raum bietet. Das erfordert kontinuierlichen Einsatz und ist durch die Arbeit zahlreicher Ehrenamtlicher möglich, die sich im forum mit Leidenschaft, Wissen, Tatkraft und ihren Netzwerken einbringen. Dafür gilt den Mitgliedern und insbesondere dem Vorstand des documenta forums herzlicher Dank.
Alles Gute zum 50-jährigen Jubiläum und die besten Wünsche für alle künftigen Vorhaben.
Ihre Dr. Susanne Völker
Kulturdezernentin
Ausblick aus der Perspektive eines Mitglieds
Von Sonja Rossettini
Arnold Bode suchte mit der Gründung des documenta forums 1972 Unterstützung für seine Idee, die documenta als Weltkunstausstellung weiter zu festigen und seinen Einfluss auf die Kunstschau zu sichern. Mittlerweile ist die documenta eine international etablierte Institution und unser Forum bietet seinen Mitgliedern mit thematischen Veranstaltungen, Jours fixes und über die sozialen Medien einen kontinuierlichen Informations- und Wissenstransfer zu den Weltkunstausstellungen wie auch zu anderen kulturellen Themen.
Warum Mitglied im documenta forum werden?
Eine Mitgliedschaft im documenta forum bringt mehrere Vorteile mich sich: zunächst die Teilhabe und Teilnahme an der aktuellen Diskussion und dem Meinungsaustausch über das kulturelle Projekt „documenta“. So sind die Mitglieder des Forums näher am Geschehen und Hintergrundwissen verstärkt das Verständnis.
Doch möchten die Mitglieder nicht nur Vorteile wahrnehmen, sondern auch mitgestalten oder an Veränderungen mitwirken können. So bietet das documenta forum auch Dialogpartner und ist bürgerschaftliches Kraftzentrum. Hier versammeln sich Menschen, die sich für ihr Umfeld und die Stadt Kassel als documenta-Stadt engagieren. Vielseitiges und kreatives Zusammenleben ist mittlerweile in unserer documenta-Stadt ohne die vermittelnden Formen des documenta forums nach 50 Jahren nicht mehr denkbar. So kann das documenta forum die öffentliche Meinung mitgestalten, wie z. B. zum Thema documenta Institut.
Neue und sich wandelnde Herausforderungen für den Verein
Das Engagement in Vereinen gilt als eine tragende Säule unseres Gemeinwesens. Vereine spielen eine wichtige Rolle für die Bindung und Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements. Doch stehen sie heute vor neuen, großen Herausforderungen: Begrenzten Zeitressourcen stehen immer komplexere und vielfältigere Vorstandsaufgaben und Erwartungen der unterschiedlichen Gruppen gegenüber. Daher muss sich auch das documenta forum, um langfristig interessant, aktiv und lebendig in der Öffentlichkeit wirken zu können, beständig erneuern.
Unser Verein besteht aus Menschen mit vielen Talenten und Motivationen, aber auch mit Eigenheiten und besonderen Bedürfnissen. Diesen gerecht zu werden und sie im besten Sinne zusammenzuführen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wir müssen dafür nicht mit unserer erfolgreichen Tradition brechen, sollten aber offen sein für Impulse von außen wie für den Austausch mit anderen Institutionen. Auch kann das documenta forum sich auf der eigenen Tradition nicht ausruhen, sondern es sollte in der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung immer neue Ideen einbringen und sich erfolgreich an die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen, um jüngere kunstinteressierte Mitglieder – auch aus dem Umfeld der Kasseler Kunsthochschule und der Universität – zu gewinnen. Denn, wenn wir uns nicht für ihre Lage und für die der Künstler*innen, Kunstpädagog*innen und anderen Kulturschaffenden interessieren – warum sollten sie sich dann für uns interessieren?
Außerdem sollte das documenta forum den Zuzug von Menschen aus anderen Kulturräumen sowie ihre Integration und Inklusion miteinbeziehen. Voraussetzung dafür ist,Teilhabe zu ermöglichen und eine Verbesserung der Vereins- und Vorstandsarbeit durch eine Demokratisierung und Öffnung anzugehen. Jedes Mitglied sollte das Gefühl haben, mit eigenen Projekten und Ideen ernstgenommen zu werden. Die Vereinsarbeit sollte daher immer für alle transparent sein. Daher ist es wichtig, die Zukunftsvorstellungen klar zu definieren, sodass deutlich werden kann, dass die Vereinsziele gemeinsam getragen werden. Ein reflektiertes Selbstverständnis mit Aufgaben und Zielen für die Zukunft des Vereins sollte mit den Mitgliedern und dem Vorstand gemeinsam erarbeitet werden. Und was intern gilt, gilt selbstverständlich auch nach außen: Mit geeigneter Öffentlichkeitsarbeit können wir unsere Vereinsarbeit wirkungsvoll kommunizieren. Das hilft nicht nur bei der Suche nach Sponsoren oder bei der Beschaffung von Fördermitteln, sondern auch bei der Werbung um neue Mitglieder, bei der Nachwuchsförderung sowie der Motivation von Menschen, die ehrenamtlich im Verein Verantwortung übernehmen möchten.
Den gesellschaftlichen Diskurs über Kunst und Kultur unterstützen
Kunst gehört zum Leben; sie entsteht aus dem, was wir sehen, erleben und fühlen – oder was wir nicht erleben, sehen und fühlen möchten. Sie ist immer geprägt von unserer Sichtweise und dem Fokus, durch den wir die Welt wahrnehmen und interpretieren. So ist Kunst immer Spiegel ihrer Zeit. Und gerade die zeitgenössische Kunst, wie sie bei den documenta-Ausstellungen gezeigt wird, kann „den Puls der menschlichen Verfassung fühlen“ und die Probleme und Krisen unserer Zeit sichtbar machen. Jede documenta hatte den Anspruch, den Begriff „Kunst“ neu zu definieren. Daher ist es notwendig, dass unser documenta forum wach und aufmerksam auf die Transformationen der Gesellschaft und der zeitgenössische Kunst reagiert, indem wir Strategie, Leitbild und Ausrichtung des Vereins kontinuierlich weiterentwickeln und diese Weiterentwicklung mit neuen Ideen und Zielen, Arbeitsvorhaben und Projekten in der Öffentlichkeit vertreten.
Antworten sind nicht immer leicht, insbesondere bei komplexen Fragen. Daher bleibt es die wichtigste Aufgabe unseres Forums, die künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurse zu unterstützen und zu befeuern. Im Mittelpunkt steht das Schaffen künstlerisch- dialogischer Räume. Mit seinem Programm unterstreicht das documenta forum, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen eingeschränkt sind. Durch die Unterstützung der documenta sowie des documenta archivs schärft das documenta forum den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und einen kritischen Kontext erschafft, um die historische Dimension der documenta zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln. In unserem Forum treten die Mitglieder, die Bürger*innen der documenta-Stadt, Künstlerinnen und Künstler sowie Kunst- und Kulturinstitutionen in einen vielschichtigen, transkulturellen Dialog und befragen und erweitern die Möglichkeiten einer von der Kunst her gedachten Zukunft.
Die Freiheit der Kunst sichern
Zeitgenössische Kunst schärft das Bewusstsein: von Recht und Unrecht, von Missklang und Harmonie, von der Ethik der Form … Wir brauchen die Kunst, weil sie, als Puls der Zeit, Funktionen erfüllen kann, die Ausdruck unseres menschlichen Denkens, Lebens und Handelns sind. Sie erscheint als ein Medium, Handlungsziele, Wünsche, Bedürfnisse und Neigungen auszudrücken. Sie öffnet uns Türen und Fenster und die Welt strömt herein. Die zeitgenössische Kunst und die weitere Entwicklung der documenta werden die Gesellschaft, die Politik und unser Menschenbild in Zukunft maßgeblich beeinflussen und herausfordern. Künstlerinnen und Künstler bilden somit auch ein Stück Zukunft ab. Das documenta forum möchte den brisanten Fragen der Gegenwart und Zukunft nachgehen 122 und ein Bewusstsein und die Grundlage für weitere Reflexionen über Kunst, Kultur und Gesellschaft schaffen. Das erscheint angesichts der massiven klimatischen, technologischen und sozialen Umbrüche, die uns bevorstehen, dringend notwendig. Kunst ist unverzichtbar in der Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen des Menschseins, auch und gerade in Zeiten, in denen Gewissheiten brüchig werden und gesellschaftliche Fundamente sich als fragil erweisen. Dabei eröffnet Kunst Räume des Austauschs und der Verständigung, an denen gesellschaftliche Konflikte verhandelt werden können; sie bietet Möglichkeiten, jenseits von Sprache und Argumenten Verbindungen zu stiften. So erweist sie sich als Brückenbauer.
Die kriegszerstörte Stadt Kassel und die überstandene Zeit des Nationalsozialismus bildeten die Kulisse, vor der die erste documenta reifte. Unsere moderne Demokratie ist aber kein Besitz, sondern eine Errungenschaft, die jeden Tag verteidigt werden muss. Und die Freiheit der Kunst verschafft der Demokratie den überlebensnotwendigen Sauerstoff. Die Überzeugung unseres Forums ist, dass Künstlerinnen und Künstler der documenta mit Fragen und Zweifeln, mit Fantasie und Experimentierfreude, mit Widerspruch und Provokationen den öffentlichen Diskurs beleben und damit die Demokratie vor politischer Lethargie wie auch vor totalitären Anwandlungen schützen. Das documenta forum hat sich nicht nur verpflichtet, Bodes Ausstellungsidee zu wahren und zu deren Weiterentwicklung beizutragen, indem es die Sicherstellung der Rahmenbedingungen der documenta als der wichtigsten internationalen und unabhängigen Kunstausstellung im Blick hat, sondern unterstützt kulturpolitische Stellungnahmen und den Dialog um Kunst und Kultur und setzt somit auf eine Kultur der Vernetzung und der Zusammenarbeit.
Kunst- und Kulturbildung bedeutet auch Demokratieförderung. Sie ermöglicht und fördert eine Einübung in gesellschaftlicher Toleranz: Wir brauchen vielfältige Diskurse um Kunst und Kultur für die Ausgestaltung eines künftigen lebenswerten Miteinanders. Das ist unverzichtbar für die Zukunftsfähigkeit unserer Demokratie, unserer Gesellschaft und nicht zuletzt unseres Vereins …
50 Jahre documenta forum | 1972–2022 Eine Chronik
Der Vorstand
2. Vorsitzender
Volker Schäfer
vs1ks@aol.com
Schatzmeister
Horst Schween
horst.schween@gmx.de
Kommisarische
Schriftführerin
Sonja Rossettini
Beisitzer
Jörn Budesheim
j.p.budesheim@gmail.com
Beisitzerin
Regina Oesterling
r.oesterling@t‑online.de
Beisitzer
Miki Lazar
miki@makom.net
Beisitzer
Claus Zimmermann
Vorstandsvorsitzende der Vergangenheit
- Hansjörg Melchior 1979–1998
- Harald Kimpel 1998–2005
- Hans Brinckmann 2005–2007
- Dirk Schwarze 2007–2017
- Jörg Sperling 2018–2022