738.000
documenta fifteen schließt mit sehr guten
Besuchszahlen

Pressemitteilung

Insgesamt über 738.000 Besucher*innen – Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit als zentrale Anliegen.
Nach 100 Ausstellungstagen, einem dritten Meydan-Wochenende und etlichen Aktivierungen durch die Künstler*innen ist die documenta fifteen am Sonntag den 25.09.22 erfolgreich zu Ende gegangen.

Die Besucher*innenzahlen von 738.000 über­tra­fen die Erwar­tun­gen der Ver­an­stal­ter. Den aktu­el­len Ent­wick­lun­gen im Tou­ris­mus- und Ver­an­stal­tungs­we­sen fol­gend, blieb der Bereich der Grup­pen­bu­chun­gen etwas hin­ter den ursprüng­li­chen Erwar­tun­gen zurück, dafür konn­te ein leich­tes Plus bei Dauerkarteninhaber*innen gene­riert werden.

Auf ins­ge­samt mehr als 25.000 qm Aus­stel­lungs­flä­che luden über 1.500 Künstler*innen an 32 Aus­stel­lungs­or­ten ein, in die lum­bung-Pra­xis ein­zu­tau­chen. Ver­an­stal­tun­gen und Akti­vie­run­gen waren fes­ter Bestand­teil der docu­men­ta fif­teen. So fan­den wäh­rend der Lauf­zeit über 1.700 Ver­an­stal­tun­gen der betei­lig­ten Künstler*innen und ihrer ein­ge­la­de­nen Akteur*innen statt. Das Eröff­nungs­wo­chen­en­de sowie das beson­ders dich­te, auf drei Wochen­en­den kon­zen­trier­te Mey­d­an­pro­gramm wur­de ins­ge­samt von rund 38.000 Men­schen besucht.

Der lum­bung-Pra­xis fol­gend gehör­ten zwei drän­gen­de aktu­el­le The­men zum Selbst­ver­ständ­nis der docu­men­ta fifteen:

Nach­hal­tig­keit wur­de mit Blick auf sozio­öko­no­mi­sche und öko­lo­gi­sche Belan­ge ernst genom­men: Über den soge­nann­ten „Nach­hal­tig­keits­eu­ro“, der im Ticket inklu­diert war, konn­ten 375.000 Euro Spen­den zur Auf­fors­tung des Rein­hards­wal­des im Land­kreis Kas­sel und zur öko­lo­gi­schen Anrei­che­rung auf Suma­tra in Indo­ne­si­en gene­riert wer­den. Recy­cel­te Mate­ria­len domi­nier­ten die Infra­struk­tur und Aus­stel­lungs­ge­stal­tung. Bei Mer­chan­di­se und Print­pro­duk­ten wur­de auf nach­hal­ti­ge und regio­na­le Pro­duk­te gesetzt. Die Nut­zung des Nah­ver­kehrs war erst­ma­lig im Ticket inklu­diert. Im lau­fen­den Pro­zess wur­den Stan­dards eines ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Umgangs mit Res­sour­cen kon­se­quent betrachtet.

Auch Bar­rie­re­frei­heit und Zugäng­lich­keit waren zen­tra­le Anlie­gen. Ange­lehnt an lum­bung-Wer­te wie Groß­zü­gig­keit und Soli­da­ri­tät bot die docu­men­ta fif­teen das soge­nann­te Soli-Ticket an, das mög­lichst vie­len Men­schen Zugang zur Aus­stel­lung ermög­li­chen soll­te: Indem Besucher*innen es zum regu­lä­ren Ticket­preis erwar­ben, ver­schaff­ten sie einer wei­te­ren Per­son kos­ten­lo­sen Zugang zur Aus­stel­lung. Die­ses auf erhö­he Zugäng­lich­keit ange­leg­te Ticket-For­mat wur­de gut ange­nom­men, das Soli-Ticket wur­de ins­ge­samt über 3.500 Mal gekauft und eben­so oft ein­ge­löst. Bar­rie­re­frei­heit hat die docu­men­ta fif­teen als ste­ti­gen Opti­mie­rungs­pro­zess ernst­haft ver­folgt. Über die Web­site, Walks & Sto­ries und das Aus­stel­lungs­be­gleit­heft in leich­ter Spra­che wur­den zusätz­li­che Bar­rie­ren redu­ziert und Stan­dards gesetzt.

Für die Künst­le­ri­sche Lei­tung ruan­grupa ist die Aus­stel­lung der docu­men­ta fif­teen in Kas­sel eine Etap­pe auf der lum­bung-Rei­se: „Im Sin­ne eines nach­hal­ti­gen Pro­zes­ses des von- und mit­ein­an­der Ler­nens haben wir alle ein­ge­la­de­nen Akteur*innen der docu­men­ta fif­teen auf­ge­for­dert, ihre loka­le Pra­xis fort­zu­set­zen und eine Über­set­zung davon nach Kas­sel zu fin­den. Die Ergeb­nis­se die­ses Pro­zes­ses bil­de­ten die docu­men­ta fif­teen Aus­stel­lung. lum­bung #1 – wie wir die Aus­stel­lung intern auch nen­nen – ist nun zwar abge­schlos­sen, aber die lum­bung-Pra­xis wird nach den 100 Aus­stel­lungs­ta­gen wei­ter­le­ben. Mit unab­hän­gi­gen selbst­or­ga­ni­sier­ten Platt­for­men wie zum Bei­spiel der Web­site lumbung.space, der lum­bung Gal­lery und lum­bung Kios haben wir Struk­tu­ren geschaf­fen, die dem lum­bung-Netz­werk auch wei­ter­hin zur Ver­fü­gung ste­hen. Wir möch­ten die Gele­gen­heit nut­zen, uns bei allen Betei­lig­ten ganz herz­lich zu bedan­ken: bei den Künstler*innen und Kol­lek­ti­ven, dem Kas­se­ler Eko­sis­tem, dem Team der docu­men­ta fif­teen und der docu­men­ta gGmbH sowie den sobat-sobat und Auf­sich­ten und allen ande­ren, die sich für das Pro­jekt docu­men­ta fif­teen mit Herz­blut ein­ge­setzt haben.“

Geschäfts­füh­rer Alex­an­der Faren­holtz sieht die Besucher*innenzahlen als Erfolg: „Die­se docu­men­ta hat­te es ange­sichts der sie beglei­ten­den Anti­se­mi­tis­mus­de­bat­te nicht leicht, ihre eigent­li­chen Künst­le­ri­schen Anlie­gen zu plat­zie­ren. Ich wünsch­te mir, dass die Aus­stel­lung in der Retro­spek­ti­ve auch als das gese­hen wer­den kann, was sie in der Wahr­neh­mung vie­ler Besucher*innen war: näm­lich ein künst­le­ri­sches Unter­fan­gen, das wich­ti­ge Fra­gen unse­rer Zeit adres­siert. Besucher*innen in einer Anzahl erreicht zu haben, die nur etwa 17 Pro­zent unter den Zah­len der docu­men­ta 14 aus dem Jahr 2017 liegt, ist in mei­nen Augen ange­sichts der Pla­nung und Durch­füh­rung in Pan­de­mie­zei­ten und der damit ein­her­ge­hen­den Rück­gän­ge im Bereich Fern- und Grup­pen­rei­sen als Erfolg zu werten.“

Auch digi­tal war die docu­men­ta fif­teen stark fre­quen­tiert. Die Web­site besuch­ten ins­ge­samt fast 700.000 ein­deu­ti­ge Besucher*innen aus 115 Län­dern. Der reich­wei­ten­stärks­te Social-Media-Kanal, Insta­gram, erreich­te rund 65.000 Fol­lower und der News­let­ter ver­zeich­ne­te zuletzt rund 29.500 Abonnent*innen.

Wer in der Aus­stel­lungs­rück­schau noch mal in Ein­drü­cke des lum­bung-Pro­zes­ses ein­tau­chen möch­te, kann gut 30 eigens pro­du­zier­te Vide­os zu zen­tra­len The­men der docu­men­ta fif­teen und künst­le­ri­schen Bei­trä­gen sowie die archi­vier­ten Live­stream-Ver­an­stal­tun­gen auch wei­ter­hin in der docu­men­ta fif­teen-Media­thek ver­fol­gen:
documenta-fifteen.de/mediathek

Weitere Zahlen im Detail und demographische Daten

Es wur­den über 15.150 Dau­er­kar­ten (d 14 = 14.500) ver­kauft. Ins­ge­samt wur­den rund 5.250 Walks & Sto­ries ange­bo­ten, die von rund 78.700 Teilnehmer*innen besucht wur­den. 33.000 Schüler*innen im Klas­sen­ver­band besuch­ten die docu­men­ta fif­teen und rund 4.600 Pressevertreter*innen wur­den akkreditiert.

Rund ein Drit­tel (31,7 Pro­zent) des Publi­kums stamm­te aus dem Aus­land und kam aus 86 Län­dern der Welt. Über 40 Pro­zent der Besucher*innen war zwi­schen 15 und 40 Jah­re alt. Am stärks­ten ver­tre­ten war die Alters­grup­pe zwi­schen 20 und 40 Jahre.

Nach ers­ten Umfra­ge­er­geb­nis­sen bewer­te­ten die Besucher*innen ihren docu­men­ta fif­teen-Besuch über­wie­gend mit gut bis sehr gut. So ver­ga­ben 57,4 Pro­zent der Befrag­ten für die Gesamt­wer­tung der docu­men­ta fif­teen eine 1 oder 2 (bei einer Ska­la von 1 – sehr gut bis 5 – sehr schlecht). Wei­te­re 30,1 Pro­zent ver­ga­ben eine 3. Die im Herbst zu erwar­ten­de reprä­sen­ta­ti­ve Besucher*innenbefragung wird Auf­schluss über wei­te­re demo­gra­phi­sche Daten und Besucher*innenzufriedenheit geben.

Die besu­cher­stärks­ten Tage waren wei­ter­hin Sams­tag, gefolgt von Frei­tag, Diens­tag und Sonn­tag, die belieb­tes­te Aus­stel­lungs­or­te waren Fri­de­ri­cia­num und docu­men­ta Hal­le, gefolgt von Hal­len­bad Ost, Hüb­ner-Are­al, Grimm­welt und der Kir­che St. Kunigundis.

Die gemein­sam mit Hat­je Cantz ent­wi­ckel­ten Publi­ka­tio­nen, dar­un­ter das 320 Sei­ten umfas­sen­de Hand­buch sowie der Fami­li­en­gui­de Gehen, fin­den, tei­len, wer­den zukünf­tig auch nach dem voll­stän­di­gen Abver­kauf als e‑books erhält­lich bleiben.

Am Sonn­tag, den 25. Sep­tem­ber 2022 wur­de tra­di­ti­ons­ge­mäß die Lauf­zeit der docu­men­ta 16 vom Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­den und Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Kas­sel, Chris­ti­an Gesel­le, ver­kün­det. Die docu­men­ta 16 wird vom 12. Juni bis zum 19. Sep­tem­ber 2027 stattfinden.

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