KUNSTRAUM

Die neue Aus­stel­lungs­hal­le der Kunst­hoch­schu­le Kassel
Die Kunst­hoch­schu­le Kas­sel hat eine neue Aus­stel­lungs­hal­le. Im Innen­hof des Nord­baus ent­stand ein recht­ecki­ger Holz­bau mit 450 Qua­drat­me­tern Flä­che, der nun den Stu­die­ren­den die Mög­lich­keit bie­tet, in Aus­tausch zu tre­ten und zwi­schen den unter­schied­li­chen Stu­di­en­gän­gen inter­dis­zi­pli­när zu arbei­ten. Ein neu­er Kunst­raum, in dem Aus­stel­lun­gen, Lesun­gen, Scree­nings, Per­for­man­ces und auch Pro­jek­te mit ande­ren Kunst­hoch­schu­len end­lich ver­wirk­licht wer­den kön­nen. Auch ein Begeg­nungs- und Will­kom­mens­ort für Kunst in Kas­sel wur­de geschaf­fen. Durch ver­schieb­ba­re Trenn­wän­de kann der Raum je nach Bedarf in grö­ße­re oder klei­ne­re Berei­che unter­teilt werden.
 
Die Plä­ne stam­men vom öster­rei­chi­schen Archi­tek­tur­bü­ro Innau­er Matt Archi­tek­ten ZT GmbH. Schon Paul Fried­rich Pose­nen­ske, der in den 60er Jah­ren die Kunst­hoch­schu­le ent­wor­fen hat­te, plan­te an die­sem Ort eine Erwei­te­rung, jetzt wur­de die Idee neu inter­pre­tiert und umge­setzt. Von außen schwarz lasiert ist die Fas­sa­de gespickt mit Tages­licht­lin­sen, die das Inne­re opti­mal Beleuch­ten, ohne das direk­tes Son­nen­licht ein­strahlt. Der offe­ne und hel­le Cha­rak­ter lässt die Hal­le nach allen vier Him­mels­rich­tun­gen kommunizieren.

Am Tag der Eröff­nungs­fei­er strahl­te die Früh­lings­son­ne die fünf Meter hohe Hal­le an und trug zur guten Stim­mung unter den Ver­ant­wort­li­chen bei. Da die Hal­le mit über vier Mil­lio­nen Euro aus dem Hoch­schul­pakt 2020 von Bund und Län­dern finan­ziert wur­de und Bau­her­rin das Land Hes­sen ist, durf­te auch die grü­ne Minis­te­rin für Wis­sen­schaft und Kunst, Ange­la Dorn, nicht feh­len. Mit ihrer offe­nen und sym­pa­thi­schen Art, flan­kiert von Mar­tin Schmidl, dem Rek­tor der Kunst­hoch­schu­le und Frau Prof. Dr. Ute Cle­ment, der Kas­se­ler Hoch­schul­prä­si­den­tin begrüß­te sie die Anwe­sen­den herzlich. 

v.r.n.l.: Prof. Dr. Ute Cle­ment, Kas­se­ler Hoch­schul­prä­si­den­tin, Ange­la Dorn, Minis­te­rin für Wis­sen­schaft und Kunst, Dr. Mar­tin Schmidl, Rek­tor der Kunsthochschule

 Dr. Mar­tin Schmidl, Joel Bau­mann, ehe­ma­li­ger Rek­tor der Kunst­hoch­schu­le, Ange­la Dorn

Ange­la Dorn und Dr. Sabi­ne Schormann, Gene­ral­di­rek­to­rin der docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH

In alten Zei­ten war das Zei­gen von eige­nen Arbei­ten für Stu­die­ren­de unmög­lich. Man galt erst als Künst­le­rin oder Künst­ler, wenn man sei­nen Abschluss in der Tasche hat­te. Das hat sich längst geän­dert: Mitt­ler­wei­le gibt es einen eige­nen Kunst­markt für Wer­ke von Stu­die­ren­den und nun auch an der Kunst­hoch­schu­le die Mög­lich­keit, unab­hän­gig vom Rund­rang, die­se Wer­ke zu zei­gen.
Der neue Pro­fes­sor für Sound, Mario de Vega, hat­te nach den übli­chen Reden mit Stu­die­ren­den eine 24 stün­di­ge Klang­in­stal­la­ti­on vor­be­rei­tet, die um 11.00 Uhr begann. (Bild 8) Das hat­te aller­dings zur Fol­ge, dass sich die Hal­le schnell leer­te, denn der lau­te und bis tief ins Mark gehen­de Brumm­ton mach­te den Auf­ent­halt in der Hal­le zu einer ech­ten Herausforderung.

Mario de Vega, Pro­fes­sor für Sound

Der Auf­takt zur Moder­ni­sie­rung der Kunst­hoch­schu­le ist gemacht, wei­te­re Arbei­ten ste­hen in den nächs­ten Jah­ren an: Die Fas­sa­den sol­len ener­ge­tisch auf den neu­es­ten Stand gebracht, Hör­sä­le und sani­tä­re Anla­gen saniert wer­den. Auch der Brand­schutz und die Bar­rie­re­frei­heit sind wich­ti­ge The­men.
Das Ziel ist, ab 2025 den kom­men­den Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten die Mög­lich­keit zu geben, sich in einer moder­ne­ren Kunst­hoch­schu­le krea­tiv zu ent­fal­ten. Ein wich­ti­ger Schritt, um die Ent­wick­lung der letz­ten Jahr­zehn­te wei­ter vor­an zu trei­ben.

[ Ger­rit Bräu­ti­gam | Redaktion ]