Antisemitismus-Vorwürfe
documenta fifteen
Klärungen im Deutschlandfunk
Fern-Interview des Deutschlandfunk mit Bayu Widodo vom indonesischen Künstler- und Aktivistenkollektiv Taring Padi, welches ihr Bild vor zwanzig Jahren für Prosteste gegen Kolonialismus, Kapitalismus und Diktatur gemalt hat.
YouTube: Deutschlandfunk — Kultur heute | Jörg Biesler | 24.06.2022 | 04:30
“Was wir damit repräsentieren wollten ist der Staat Israel, nicht die jüdische Nation oder das jüdische Volk” — Bayu Widodo vom Künstlerkollektiv Taring Padi über die antisemistische Arbeit „People’s Justice“ auf der documenta fifteen.
Bayu Widodo vom Künstlerkollektiv Taring Padi bedauert im Dlf die antisemistische Arbeit „People’s Justice“ auf der documenta gezeigt zu haben: “Unser Verständnis ist, dass der Staat Israel nicht dasselbe ist, wie die jüdische Religion. Als dieses Werk vor 20 Jahren entstanden ist, haben wir die Sensibilität und Komplexität nicht verstanden.“
Reaktionen
16.09.2022
Gemeinsame Erklärung des Aufsichtsrates und der Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.
15.9.2022
Statement der Findungskommission
Pressemeldung documenta fifteen
Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen drückt ihre Unterstützung für die jüngste Stellungnahme von ruangrupa, der lumbung member und der teilnehmenden Künstler*innen aus. Der von Medien und Politiker*innen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und außerordentliches Engagement verteidigen.
13.09.2022
Stellungnahme der Gesellschafter der documenta gGmbH
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit.
10.09.2022
Presseerklärung des Gremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta fifteen
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten besteht noch während der laufenden Ausstellung eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zum Umgang mit konkreten problematisierten Werken. Daher haben wir den Gesellschaftern bereits jetzt eine erste Einschätzung des Gremiums zu dieser Frage vorgelegt. Diese bezieht sich auf ein Werk, bezüglich dessen innerhalb des Gremiums ein Konsens herrscht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Vertiefende Analysen zu den Organisationsstrukturen der documenta, zur kuratorischen Verantwortung der künstlerischen Leitung und zu weiteren Werken erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.
10.09.2022
Presseerklärung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta fifteen
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten und der documenta fifteen als Ganzer besteht eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zu diesen Fragen. Wir haben daher den Gesellschaftern eine erste Einschätzung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums vorgelegt, die in einigen Punkten umfassender ist als die Stellungnahme des gesamten Gremiums.
01.08.2022
Gesellschafter der documenta stellen fachwissenschaftliche Begleitung vor
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit herausragender wissenschaftlicher Expertise in den Bereichen Antisemitismus, Perspektiven aus globalen Kontexten und Postkolonialismus, Kunst sowie Verfassungsrecht werden die documenta in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten.
28.07.2022
documenta Gesellschafter zum Umgang mit weiterem kritischen Ausstellungsstück
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben erstmals am Dienstagabend über die Sozialen Netzwerke erfahren, dass mit dem Faksimile der Broschüre „Presence des Femmes“ und den darin enthaltenen Zeichnungen des Künstlers Burhan Karkoutly mit Darstellungen israelischer Soldaten ein weiterer problematischer Gegenstand auf der documenta fifteen hinsichtlich antisemitischer Bildsprache ausliegt.
18.07.2022
Alexander Farenholtz übernimmt die Interims-Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn, am Montag.
16.07.2022
Erklärung des Aufsichtsrats der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Pressemeldung documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Bei der Sitzung des Aufsichtsrats der documenta und Museum Fridericianum gGmbH am Freitag, 15. Juli 2022, sind vor dem Hintergrund der Antisemitismusvorwürfe gegen die documenta fifteen und mit Blick auf die Zukunft der documenta einstimmige Entscheidungen des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung getroffen worden. Dazu erklärten für beide Gremien Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Christian Geselle und die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende:
13.07.2022
Geänderter Text der Pressemeldung, gleiche Headline wie 12.07.2022 [Anm. WKK]
documenta Geschäftsführerin: documenta hat angemessene Maßnahmen nach Vorwürfen ergriffen
Pressemeldung documenta fifteen
Die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Frau Dr. Sabine Schormann, erklärt:
In den vergangenen Wochen hat es in der Öffentlichkeit anhaltende Kritik am Umgang der documenta mit den erhobenen Antisemitismus-Vorwürfen gegeben; insbesondere wurde behauptet, wir hätten zu wenig Maßnahmen eingeleitet.
12.07.2022
documenta Geschäftsführerin: documenta hat angemessene Maßnahmen nach Vorwürfen ergriffen
Pressemeldung documenta fifteen
Die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Frau Dr. Sabine Schormann, erklärt:
In den vergangenen Wochen hat es in der Öffentlichkeit anhaltende Kritik am Umgang der documenta mit den erhobenen Antisemitismus-Vorwürfen gegeben; insbesondere wurde behauptet, wir hätten zu wenig Maßnahmen eingeleitet.
09.07.2022
Redebeitrag von Ade Darmawan (ruangrupa) im Ausschuss für Kultur und Medien, Deutscher Bundestag, 6. Juli 2022
Dies ist eine Transkription der im Bundestag vorgetragenen Simultanübersetzung.
News documenta fifteen
Guten Tag, sehr geehrte Abgeordnete des Deutschen Bundestags,
ich bin Ade Darmawan und stehe heute vor Ihnen als Vertreter von ruangrupa.
Ich möchte diese Anhörung in der Ausschusssitzung mit einem Bezug auf die Geschichte beginnen. 1955 gründete Arnold Bode die documenta in Kassel, um die durch den Zweiten Weltkrieg entstandenen Wunden zu heilen. Einige Monate zuvor im gleichen Jahr hat in Bandung, Indonesien, eine Gruppe von politischen Führern dieser Welt gemeinsam mit der Asien-Afrika-Konferenz den Grundstein für das gelegt, was später als die Bewegung der blockfreien Staaten bekannt wurde.