Grabkunstwerk von E.R. Nele an Künstler-Nekropole übergeben

Über­ga­be des Grab­kunst­wer­kes “Gang” der Künst­le­rin E. R. Nele in der Künst­ler-Nekro­po­le am Blau­en See. Vlnr.: Gerold Epp­ler, E. R. Nele (Eva Renée Nele Bode), Dr. Susan­ne Völ­ker. Stadt Kas­sel; Foto: Bernd Schoelzchen

In der Künst­ler-Nekro­po­le Kas­sel ist ein wei­te­res Grab­kunst­werk ein­ge­weiht wor­den. Die in Kas­sel auf­ge­wach­se­ne Künst­le­rin E.R. Nele erwei­tert mit ihrem „Gang“ die Nekro­po­le im 30. Jahr ihres Bestehens mit einer beein­dru­cken­den Edel­stahl­kon­struk­ti­on. Sie ist damit die zwei­te Frau, die dort ein Grab­mal errich­tet hat.

Das nun­mehr zehn­te Grab­kunst­werk wur­de im Bei­sein der 90-jäh­ri­gen Künst­le­rin von Kul­tur­de­zer­nen­tin Dr. Susan­ne Völ­ker, Gerold Epp­ler als Vor­sit­zen­dem des Kura­to­ri­ums der Künst­ler-Nekro­po­le, Bür­ger­meis­ter a. D. Hans Eichel als Ehren­mit­glied des Stif­tungs­ra­tes und wei­te­ren Gäs­ten fei­er­lich in die Nekro­po­le aufgenommen.

Kul­tur­de­zer­nen­tin Dr. Susan­ne Völ­ker hob die Wir­kung des Kunst­werks her­vor: “Mit dem “Gang” hat E. R. Nele eine Plas­tik erschaf­fen, die Inter­pre­ta­ti­ons­räu­me zwi­schen Dies­seits und Jen­seits eröff­net. Die Figur bewegt sich im Balan­ce-Akt, zugleich öff­net sich ein “Tor”, das den Blick zum Blau­en See öff­net und zum Durch­schrei­ten ein­lädt. Das Grab­kunst­werk wirkt auf die Wahr­neh­mung der Umge­bung und macht die Ver­bin­dung der Nekro­po­le von Kunst und Natur in beson­de­rem Maße erlebbar.”

E. R. Nele, Teil­neh­me­rin der docu­men­ta II (1959) und III (1964) und Toch­ter des docu­men­ta-Grün­ders Arnold Bode, lebt und arbei­tet als frei­schaf­fen­de Künst­le­rin in Frank­furt am Main. Gebo­ren in Ber­lin, ver­brach­te sie ihre Kind­heit und Jugend im stark kriegs­zer­stör­ten Kas­sel. Die Erleb­nis­se und Erfah­run­gen die­ser Zeit prä­gen auch ihr Werk: Eine ihrer wich­tigs­ten Arbei­ten ist das 1985 in Kas­sel errich­te­te Mahn­mal gegen Depor­ta­ti­on und Ver­nich­tung “Die Ram­pe”, das heu­te auf dem Gelän­de der Kas­se­ler Uni­ver­si­tät steht.

Grab­kunst­werk von E.R. Nele in der Künst­ler-Nekro­po­le im Habichts­wald am Blau­en See. Stadt Kas­sel; Foto: Bernd Schoelzchen

Kunstwerk als Tor zum blauen See

Die Plas­tik von E. R. Nele besteht aus zwei Edel­stahl­häu­sern, die sich links und rechts des Weges zum blau­en See nei­gen. Ver­bun­den sind die­se über vier Meter hohen Häu­ser durch ein lan­ges Ver­bin­dungs­rohr, auf dem eine Figur mit einer Balan­cier­stan­ge läuft. Die Stahl­häu­ser und die Figur wur­den nach dem Ent­wurf der Künst­le­rin durch die Fir­ma Binn­ox GmbH aus Lan­gen her­ge­stellt, mit der die Künst­le­rin seit Jah­ren eng zusam­men­ar­bei­tet. Beim Auf­bau vor Ort war die Fir­ma Fried­rich Gerl­off Natur­stein GmbH betei­ligt. Finan­ziert wur­de das Grab­mal aus Mit­teln der Nekro­po­le-Stif­tung sowie durch groß­zü­gi­ge Spen­den der Kas­se­ler Spar­kas­se, der Hüb­ner GmbH & Co. KG sowie der Gerhard-Fieseler-Stiftung.

Hintergrund

Die Künst­ler-Nekro­po­le befin­det sich im Habichts­wald im Stadt­teil Harle­shau­sen. Vom Wan­der­park­platz Nekro­po­le an der Ahn­a­tal­stra­ße ist das Gelän­de in weni­gen Geh­mi­nu­ten erreich­bar. Der docu­men­ta-Künst­ler Har­ry Kra­mer initi­ier­te mit der Nekro­po­le eine neue Aus­drucks­form der Kunst im öffent­li­chen Raum. Rund um den Blau­en See kön­nen Künst­le­rin­nen und Künst­ler von docu­men­ta-Rang zu Leb­zei­ten ihre Grab­mä­ler errich­ten und sich spä­ter dort bestat­ten lassen.

Getra­gen wird die Künst­ler-Nekro­po­le durch die gleich­na­mi­ge Stif­tung, deren Trä­ger die Stadt Kas­sel ist. Mit dem neu­en Werk von E. R. Nele sind auf dem Gelän­de inzwi­schen zwölf Kunst­wer­ke, dar­un­ter zehn Grab­kunst­wer­ke, ver­or­tet. Zuletzt wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr die Lehm-Kup­pel von Ger­not Min­ke sowie das Gedenk­zei­chen für Man­fred Schne­cken­bur­ger eingeweiht.

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